Viktor Eduard Prieb - Literatur
Poesie

Meine poetische Chat-Novelle
"Die Internetromanze"
(einschließlich "Autor-Leser-Forum" dazu und die Liebesgeschichte "Das Blackout")
ist am 06.12.2017 veröffentlicht worden und kann als Buch (97 Seiten) bei Online Bookshop erworben werden!
ISBN: 978-620-2-44352-4

Die Internetromanze
(poetisch-romantische Chat-Novelle)

(Das Original auf Russisch)




Der Aufruf
(als Vorwort des Autors)


Die Jugendzeit haut' längst schon ab...
Die Träume werden immer blasser,
Verdrängt durch andere: vom Grab,
Vom Gott, vom Tod, von der Sackgasse...

Die Jahre leeren meinen Schoß,
Die Draufgesessenen sind fort...
Bleibt eingeschlossen hinterm Schloss
Die Leidenschaft - sie wird zum Spott!

Nur stirbt sie, leider, als die Letzte
Und weckt vorm Sterben Fantasie:
Von junger Liebe kleinem Fetzchen,
Von Alt und Jung in Harmonie...

In einem Hauch der alten Stärke -
Zu junger Häute feinem Duft...
Zum letzten Mal raus aus dem Kerker -
In die von Jungfräulichkeit Luft!

Es ist verpönt zwar, aber möglich!
Und jeder weiß das, aber lügt,
Indem er träumt davon fast täglich,
Die Andren aber stets verflucht!

Ich bin ja auch im Alter besser:
Voll Weisheit, Sicherheit und Kraft!
Ich kenne Poesie-Gewässer
Und kann auch fein sein wie ein Graf!

Na dann! Worauf noch wir warten?
Herausfordert junge Göttin!
Reißt nieder Tore Eden-Gartens,
Beendet Spott und das Vertrotteln!


Das Abbild der Realität


Nein, Herr! Ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht.
Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen,
Ich mag sogar die armen selbst nicht plagen.


Johann Wolfgang von Goethe "Faust"
(Mephistopheles in der Diskussion mit dem Herrn - "Prolog im Himmel")


Frage nie, wenn es läutet, wem die Stunde schlägt.
Sie schlägt immer für Dich.


Ernest Hemingway, "Wem die Stunde schlägt"


Dieses verdammte Internet! Es saugt einen ein wie der Sumpf. Das ist eine Droge! Ich habe es in meinem langen Leben doch geschafft, alle Süchte und Abhängigkeiten zu vermeiden. Sogar die von Menschen. Sogar von den mir nahstehenden Menschen. Ich wusste, dass ich mich sehr leicht von all solchen Sachen hinreißen lassen kann, dass ich leidenschaftlich und glücksüchtig sein kann. Und dessen bewusst vermied ich immer alle Glückspiele einschließlich sogar der Lottospiele. Alkohol machte mir keine Angst, weil ich es seit meiner Jugendzeit lernte mit ihm umzugehen, mich in ihn nicht leidenschaftlich zu verlieben.

Mich aber in Mädchen zu verlieben, war es das Einzige, wovor ich keine Angst hatte. Und ich verliebte mich, und genoss diese Droge. Und ich konnte auf meine beliebigen Genüsse, auf alle Rechte und Freiheiten zu Gunsten meiner Nächsten verzichten, falls sie es schon so sehr nötig hätten. Aber die einzige, die höchste meiner Freiheiten, ohne die es sich gar nicht zu leben löhnt, die Freiheit und das Recht darauf, sich zu verlieben, nach eigenen Gefühlen zu leben, sie zu erleben, die Freiheit und das Recht zu leiden, ließ ich für mich unantastbar! Und ich konnte sogar meine nächsten Menschen dafür opfern. Und die besten Momente meines Lebens, und meine besten Gedichte sind mit diesen Momenten der Verliebtheit verbunden.

Na ja, mit ihnen hängt allerdings auch die Tatsache zusammen, dass ich seit mehr als zehn Jahren allein lebe und so tue, als ob es mir gefallen würde. Es gefiel mir auch, solange es einen Sinn hatte. Der Sinn bestand darin, dass ich mich verlieben durfte, ohne Angst zu haben jemanden aus meiner nächsten Umgebung zu verletzen. Ich durfte viel und mit viel Spaß und Elan arbeiten, ohne mich durch routinierte Verhältnisse mit den mich umgebenden Menschen ablenken zu lassen: Mit ihnen zu streiten, wieder Frieden zu schließen – diese menschlichen Verhältnisse zu unterhalten also, wie man es nennt. Meinem Wahrheitssinn folgend, muss ich dazu allerdings hinzufügen, dass es kaum noch welche Verhältnisse bei mir dadurch geblieben sind...

Ich besitze grundsätzlich kein Handy. Ich brauche es nicht. Es gibt keinen, wer nach mir suchen würde, und wenn, habe ich einen Anrufbeantworter. Wenn ich mir heutige Jugendliche so anschaue, welche ihre Selbstgespräche auf den Straßen führen, in den U-Bahnen mit ihren Handys ununterbrochen rumspielen, steht mir gleich der berühmte Affe mit Brillen aus dem bekannten Fabel vor Augen. Und wenn sie – um Gottes willen! – als Fortsetzung solches Spiels jemanden anrufen, wissen sie einfach nicht mehr, was sie eigentlich darein, in dieses Spielzeug, zu sagen haben. Das ist eine Katastrophe! Wie degradieren menschliche Verhältnisse bei so einer rasanten Technikentwicklung, an die sich Menschen mit ihren trägen sozialen Verhältnissen nicht mehr so zu adaptieren schaffen, wie es in allen vorherigen Jahrhunderten noch der Fall war. Wie degradierte das einfache menschliche Seelengespräch unter vier Augen wie einst, als es noch gar keine Handys und sogar ein Telefon nicht bei jedem gab...

Mit dem Internet ist das etwas anderes. Dachte ich es mir jedenfalls so... Das ist für Arbeit. Das ist informativ und aufklärend. Und außerdem fand ich dem eine konkrete Verwendung für meine Zwecke. Mich ärgerten schon immer all diese Redakteure, Rezensenten, Lektoren und Zensoren aller Art. Sogar dann, wenn ich meine wissenschaftlichen Artikel veröffentlichte. Meinen nach der Uni ersten Artikel schrieb ich so toll literarisch, dass der Rezensent verrückt wurde, und drei Jahre brauchte, um denselbigen auf den seines Erachtens erforderlichen Standard zu bringen, bevor dieser veröffentlicht wurde. Im Ergebnis war dies ein grau-grausamer „Bericht über die getane Arbeit“. Wissenschaftler lesen ohnehin nicht so gerne fremde Artikel und ich mochte danach nicht einmal meinen eigenen, ersten und dadurch geliebten Artikel gerne lesen. Wer führt all diese Standards, Normen, Regeln, Verbote und Genehmigungen ein? Woher kommen all diese Rezensenten und Kritiker, welche selbst in der Regel weder schreiben noch etwas fühlen können?

Also, im Internet kann man auf eigenen Internetseiten alles veröffentlichen, was man will, im Rahmen geltender Gesetze selbstverständlich, ohne Rezensenten, ohne Redakteure, ohne Zensoren und so Ähnliches mehr. Ich baute meine wissenschaftliche Internetseite auf und veröffentlichte darauf alles, was ich hatte: meine bereits veröffentlichten und auch noch nicht veröffentlichten Facharbeiten. Ich bot sogar meine wissenschaftlichen Dienste und meine große Erfahrung als einen zahlungspflichtigen Service für deutsche Hightech-Firmen an. Der Service hat allen gefallen und viele wollen ihn sogar in Anspruch nehmen. Mit der Zahlungspflicht ist aber etwas problematischer: Die meisten versuchen mich als einen kostenlosen Auskunftsdienst auszunutzen und rauben mir dadurch nur meine kostbare und kostenpflichtige Zeit.

Ich hatte ja noch ein Roman zwischendurch geschrieben. Stolz darauf –jeder wäre es wahrscheinlich – ging ich ins Internet nach einem Verlag suchen, der mein Roman gleich als Buch veröffentlicht und verkauft, sodass ich endlich reich werde. Ich sag’ ja: Das Internet ist eine nützliche Sache, da drin kann man alles schnell finden, schnell verkaufen, schnell kaufen, schnell zurückgeben. Dort sind Tausende von Verlagen vorhanden. Ich guckte mir die Vertragsbedingungen für die Annahme und Veröffentlichung eines Buches an, der Lektoren und der Beuteverteilung eingeschlossen…

Sei es mit Lektoren drum, die angeblich besser als ich wissen, wie meine Gefühle und Gedanken in meinem Roman geschildert werden sollen… Aber die Beuteverteilung! Das ist ja keine Verteilung, das ist purer Raub! Und es handelt sich dabei sogar nicht um Geld oder um ihre oder meine Habgier. Die Sache ist die: Es ist für mich zu beleidigend, zehn zu neunzig nicht zu meinen Gunsten zu verteilen, auch noch nachdem ich die Veröffentlichung zum grössten Teil (in Tausenden!) selbs bezahlen muss. Denn es ist ja nicht mal eine Arbeit, einen Roman zu schreiben. Das ist so, wie ein Kind zu gebären. So als ob du es gebärst und ihm lange noch Po abwischst und ein anderer dann von diesem Kind sein Glück hat. Natürlich ist es klar: Marketing und andere Sachen. Na wäre es wenigstens, nur wegen meiner seelischen Gütigkeit, zwanzig für den Verlag und die restlichen achtzig für mich. Also, es ist mir auch hier klar geworden, dass ich meinen Roman lieber kostenlos ins Internet stelle. Es ist ja auch so etwas wie automatisches Marketing. Dachte ich so...

Baue meine Literaturseite auf. Lade meinen Roman drauf hoch... Irgendwie komisch, ein Roman für die ganze Seite. Lade drauf hoch alles, was meine Feder mal zu Papier brachte: Gedichte, Erzählungen, Publizistik einschließlich derer über die längst vergessene Perestroika. So viel Text mit so viel gängigen Suchworten, dass Google, diese allen bekannte und die mächtigste Suchmaschine der Internetwelt, keine Chance hätte, meine Seite zu ignorieren. Das Marketing nach dem Motto vom Militärdienst: „Soldat schläft, die Dienstzeit läuft!“

Drei Jahre, inklusive des einen Semester dauernden Studiums an meiner Uni in Sachen der Internetkunst, gebraucht, bis dies alles fertig gebracht und ins Netz gestellt habe. „Nun“, – dachte ich mir – „jetzt kann ich ‚schlafen‘, im Sinne meine richtige Arbeit weitermachen“.

Ich versprach, die Doktorarbeit für meinen Freund zu schreiben, und begann bereits vor vier Jahren zu schreiben. Seitdem liegt sie unbeendet und vernachlässigt. In der Schublade sammelte sich eine Menge unveröffentlichten wissenschaftlichen Ergebnisse. Es drängt schon lange, alles aufzuräumen, ein paar Artikel zu schreiben. Ein paar begann auch bereits, liegen nun unbeendet, seit ich mich mit meiner Internetseite für deren Veröffentlichung beschäftigte. Und dann widme ich mich gänzlich dem Dichten, dem Schreiben: Der zweite Teil meines Romans liegt auch nicht zu Ende geschrieben… Also widme mich meiner Lieblingsbeschäftigung, von der ich mein Leben lang träumte und für die ich nie so richtig die Zeit hatte. Die Internetseiten muss man ja auch mit „frischem Blut“ versorgen, damit sie lebhaft bleiben. Aktualisieren heißt das in der Internetsprache.

So bin ich darein geraten... Zu sicher gewesen, dass mir weder Drogen- noch sonst irgendwelche -sucht mehr passiert. Alles begann mit Statistiken, wie viele, wer und woher auf meine Seiten gehen. Die Statistiken liefert mir jeden Tag mein Provider, auf den ich dies alles hochgeladen habe. Jeden Tag fange ich mit der Überprüfung dieser Statistiken an. Die erste Überraschung, Google spuckt überhaupt auf meine Seiten! Es sind ungefähr so viele Besucher, wie viele E-Mails mit Verweisen auf meine Seiten ich an alle sich bei mir seit Jahren gesammelten E-Mail-Adressen auf der ganzen Welt abgeschickt habe. Ändere ein paar Monate lang die Struktur meiner Seiten, Datentyp meiner Dateien selbst et cetera pp. Google hat meine Bemühungen berücksichtigt und die Statistiken fingen an, langsam nach oben zu klettern.

Noch ein paar Monate lang experimentierte ich herum, indem ich den Charakter von Google und von meinen Besuchern studierte: Worauf sie besser reagieren, worauf schlechter, was sie mögen, was sie nicht mögen… Eine feine psychoanalytische Arbeit. Das hat auch etwas gebracht. Und Hauptsache Arbeit... Gerade dieses falsche Gefühl von einer angeblich produktiven Arbeit sorgte dafür, dass meine Wachsamkeit nachließ. So dachte jeder sowjetische Funktionär und so denkt überhaupt jeder Funktionär-Bürokrat, dass er arbeitet. Deswegen werden sie auch zu Bürokraten, statt zu arbeiten. Zu so etwas ähnlichem bin auch ich geworden, ohne das überhaupt zu merken.

Am Jahresende verstand ich, dass der Militärprinzip mit dem schlafenden Soldaten und der ablaufenden Dienstzeit in der modernen Welt mit Handys, Computern und dem Internet doch nicht so richtig funktioniert. Fing sogar an, mir nicht nur meine Internetseiten wie das ganze Jahr davor anzuschauen, sondern auch auf die fremden von nebenan zu schielen. Nebenan schießen Internetplattformen, auf denen jeder genauso alles veröffentlichen darf, ohne die Internetkunst zu lernen und sich mit dem Design von eigenen Internetseiten herumzuschlagen, wie Pilze aus dem Boden. Verstanden! Ich muss mein Auditorium erweitern. Marketing eben...

Auf einer von solchen Plattformen www.rockundliebe.de veröffentlichte ich ein paar von meinen Liebesgedichten. In einem Monat kam darauf zu gucken, wer da drauf und was veröffentlicht. Geguckt... Du meine Güte! Dort veröffentlichen Jungs und Mädels ihre ersten Liebeserfahrungen, und zwar so, wie sie diese untereinander austauschen würden. Nur, sie bauen so ein Stapel aus ihren Sätzen und sind dadurch davon überzeugt, dass dieser ein Gedicht sei. Von einer/einem dieser unreifen Stapelung-Dichter habe ich sogar ein Lob verdient:

JAeNvY
Wow, deine Gedichte sind ziemlich tiefgründig, bringen einen zum nachdenken,
da steckt sehr viel Gefühl mit drin!!!
*Kompliment*

Ich habe dieses, wie es sich gehört, auch kommentiert:

Danke mein verschlüsselter Bewunderer!
Ob dies allerdings ein Kompliment ist, wag ich zu bezweifeln (wie auch vieles in meinen Gedichten), denn es ist ja heutzutage aus der Mode gekommen, unerwünscht und fast schädlich, nachzudenken und nachzufühlen.
Deine Verwunderung darüber, dass es etwas Gefühl in Liebesgedichten mit drin steckt, ist die beste Bestätigung dafür.
Was Nachdenken betrifft, ist es eher ein posttraumatisches Syndrom, denn in der Liebe ist ja man voll unbekümmert.
Also, füge dir bloß keinen Schaden zu!

Wo bin ich denn gelandet?! So mache ich mir noch Marketing als Clown...

Dann fand ich noch eine Plattform: www.e-stories.de. Diese schien etwas solider zu sein. Veröffentlichte dort ein paar Gedichte, ein paar Auszüge aus meinem Roman... Überall setzte natürlich Verweise auf meine eigenen Seiten. Solange du dort als Neuling auf der ersten Seite oben auf der Autorenliste stehst, liest man dich. Sogar viele... manche klicken sogar meine Verweise-Links an und gelangen so auf meine Seiten. Nach einem Monat bist du von den neuen, haufenweise auf die Plattform strömenden, nach Ruhm und Gloria suchenden Autoren auf der Liste ganz nach unten abgedrängt, mit einer Menge Müll zugeschüttet, und die Anzahl deiner Leser schnellt exponentiell runter. Ein Massengrab für die Gloriasuchenden! Die Zeit diese Plattform zu wechseln…

Da erhielt ich plötzlich eine Einladung zur Veröffentlichung von einer netten Internetplattform www.daskleinelesezimmer.de, die mich auf der „e-Storys“ gelesen hatte. Veröffentlichte ein paar Gedichte und Erzählungen auch mit Verweisen auf eigene Seiten. Dieselbe Geschichte: Ein paar Monate lang lesen, manche sind sogar auf meinen Seiten gewesen... dann voll „zugeladen“, so begraben, dass keine Begräbnis mehr nötig wäre...

Das Schlimmste ist dabei, dass es mir ab nun nicht nur die Providerstatistiken von meinen Seiten, sondern auch von all diesen Plattformen anzuschauen gefiel. Es ist also noch mehr von „der Arbeit“ geworden, von der ich mich ursprünglich befreien wollte.

Ich stehe jeden Morgen auf und verdamme mich für den gestrigen in den Statistiken verbratenen Tag meines Lebens, und schwöre den Computer nicht mehr einzuschalten, keinen Tropfen also ab sofort in den Mund zu nehmen, wie es bei Alkoholikern zu schwören üblich ist. Ein Schulheft und einen Kugelschreiber mitzunehmen und in den Park abzuhauen, sich in Gebüsch zu verstecken und Gedichte oder den Roman weiterzuschreiben. Spuck auf die wissenschaftlichen Artikel! Ihretwegen muss man wieder in den Computer rein... Während ich mich beschimpfe und dies alles schwöre, ist Computer bereits eingeschaltet und hochgefahren und ich sitze bereits vor dieser verdammten Kiste – der Statist! Und so jeden Tag... Tag für Tag… tagein, tagaus…

Mittlerweile erschienen auch Geldstatistiken im letzten halben Jahr. Es ging ja ursprünglich ums Marketing, um den Verkauf also. Verzweifelt daran, dass irgendein Blödian auf meinen zweisprachigen Aufruf auf meinen deutsch-russischen Seiten: „Internetbesucher, denen mein Roman, Prosa, Poesie gefielen sowie meine anderen wissenschaftlichen und sonstigen Arbeiten informativ und von Nutzen sind, dürfen einen freiwilligen Betrag auf mein Konto, Nummer sowieso, überweisen...“ noch positiv reagieren wird (negativ wurde’s schon reagiert, indem ein paar Beträge von meinem bekanntgegebenen Konto per Lastschrift abgebucht wurden), verstand ich, dass es nur durch die Werbung etwas zu verdienen gibt. So wie es die anderen Menschen und ihre Gesellschaften und nicht nur im Internet tun.

Ich, beflügelt durch diese Idee, schloss eine Partnerschaft mit Google ab und platzierte Werbungen von Google in Hunderten von HTML-Dateien auf meinen Internetseiten. Google macht seine Milliarden nicht mit seinem allbekannten Suchfenster, wie vielleicht viele denken, sondern mit Werbungen. Alle wissen sehr gut, dass das Internet ohne Google gar keinen Sinn hätte. Niemand und nie kommt ohne Google auf die Milliarden von Seiten im weltweiten Internet, denen dieses Internet dann zu dem gleichen Massengrab wird, zu dem für mich die Internetplattformen geworden sind.

Google nutzt seine Machtstellung: Alle Menschen und Firmen begreifen, dass sie ohne Werbungen bei Google im Internet nichts wert sind. Google ist der größte Werbungsverteiler auf der Welt und er verteilt die Werbungen gerne unter den Internetpublishern, die diese dann auf ihren eigenen Internetseiten in die Welt hinaustragen und dafür mit irgendwelchem Geld vom Google entlohnt werden. Welches Geld? Das kommt ja schon wieder auf die Besucherstatistiken an bzw. auf die Anzahl der damit verbundenen Kliks auf die Werbungsbanner. Bei mir bringen diese Statistiken so durchschnittlich etwa fünf Dollar im Monat. Wenn ich noch zwanzig Jahre lebe (und meine Tante starb fast mit 94), reicht es mir vielleicht für mein Begräbnis. Na bitte! Egal wovon ich spreche, am Ende kommen nur Statistiken und Begräbnisse... Wie kann da noch die Rede vom Gedichte und Romane Schreiben sein!

Was beim Google aber besonders gut ist, das ist sein Sonderkonzept für die Werbungen. Mir tat es ohnehin weh, unter oder über jedes meiner Gedichte eine Werbung zu setzen... Es entstand bei mir so ein Unehrlichkeitsgefühl dem Gedicht gegenüber. Ich versuchte sie sogar irgendwo unauffällig zu platzieren. Der Trottel! Vergaß, dass es dem Hauptsinn jeder Werbung an sich widerspricht! Google’sche Superrechner kämen dann den Inhalt deiner Seiten durch, um herauszufinden also, um was es sich eigentlich da drin handelt, und platzieren die dem Inhalt deiner Seiten entsprechenden Werbungen aus seinem unerschöpflichen und vielseitigen Werbungskessel automatisch auf deine Seiten, damit sich das Besucherpublikum nicht ärgert, welches nach etwas Bestimmtes sucht und etwas Anderes zugeschoben kriegt. Es ist auch für uns, „Publishers“ wie ich, irgendwie beruhigend. Ein Computer an sich, im Sinne eines Haufens von Blech und Halbleitern, ist natürlich blöd, und seine Werbungen spiegeln deswegen nicht immer und nicht ganz den Sinn und die Gefühle mancher meiner Seiten wieder. Diese werden jedoch auch nicht von jedem lebendigen Menschen verstanden... Was will man da noch von einem Computer, sei er auch noch so super! Beispielweise, auf meinen deutschen Seiten mit Gedichten auf Russisch und auch noch über die Liebe werden auf die für dieses Google-Konzept natürlichste Weise immer wieder russische Mädchen für deutsche Alten angeboten...

Langer Rede kurzen Sinn, man will natürlich diese Geldstatistiken jeden Tag sehen und diese Geldtropfen zählen. Es ist so, wie es früher mal mit Selbstgebranntem war, als Männer um einen „googlenden“ Kessel herum saßen und die berauschenden Tropfen mit durstiger Spannung sammelten... Natürlich wurde man dadurch leidenschaftlich und süchtig, diese Tropfen am besten mehrmals am Tag zu zählen...

Die Tropfenmenge entspricht, wie ich bereits erwähnt habe, den Besucherzahlen in Statistiken, die ich nun als zusätzliche Leistung für meine Dienste vom Google ebenfalls erhalte... Bei meinem zu dieser armseeligen Lebenslage geführten Interesse an Statistiken und meiner professionellen Fähigkeit, alles zu analysieren und zu synthesieren, bin ich schnell drauf gekommen, dass die Google-Statistiken mir nur ein Zehntel bis zu einem Zwanzigstel von denen Seitenbesuchern liefert, welche die Statistiken von meinem Provider hergeben. So gesehen sollten ja die fünf Dollar im Monat zu 50 oder sogar zu 100 Dollar werden!? Und es geht dabei nicht um irgendwelche Diskrepanzen zwischen den Berechnungsmethoden der beiden: Beim Google fehlen ganze Länder, wie die USA zum Beispiel, welche bei meinem Provider mit Hunderten von Besuchern manchmal ganz vorne stehen...

Nun ja... Von meinem statistisch-großzügigen Provider kriege ich andererseits kein statistisches Geld. Dem zahle ich ja für den Betrieb meiner Seiten! Das kleine Geld kriege ich doch von dem so statistisch-kleinzügigen Google, welches für mich mit solchen Fragen überhaupt nicht erreichbar ist. Und wenn ich auf so eine Google-Diebsauerei sauer werde, muss ich mir wohl wieder eine Menge „Arbeit“ aufbürden, um all diese Fensterchen mit Google-Anzeigen von meinen Seiten wegzuputzen... Das ist nur so zwischendurch, damit man deutlicher versteht, wieviel zu tun man hat, wenn man in dieses Droge-Karussell namens „Internet“ gerät...

Der irgendwann da gewesene Wille lässt noch in seiner Agonie irgendwo ganz drinnen von sich wissen, kann aber – tief unter den Statistiken so wie meine Veröffentlichungen auf den Internetplattformen auch begraben – nichts mehr ausrichten. Das Schlimmste, im Vergleich zum Alkohol zum Beispiel, ist es, dass sich das Gehirn nicht abschaltet, während du im Internet bist. Es wird da drin nicht gebraucht und grübelt so ungestört vor sich hin nach... Weder das Gehirn noch die Gefühle werden im Internet gebraucht. Dachte ich so... Und wenn das Gehirn nicht abgeschaltet und nicht gebraucht bleibt, foltert es mich mit allerlei Fragen über so ein Internetleben. Das Leben geht an dir in der Kiste vorbei... keine Zeit mehr hinauszugehen... inzwischen auch nirgendwohin mehr, im Sinne zu Niemandem... kaum noch irgendwelche Kontakte geblieben. Hier ist es doch wie beim Militär: aufstehen-hinlegen, aufstehen-hinlegen... Und die Jahre vergehen...

Es ist ja schon fünf Jahre her, als ich meinen Roman geschrieben habe... neun Jahre her, als ich die letzten Liebesgedichte schrieb... Die durch meine letzte, in eine Tragödie gemündete Verliebtheit geborenen Gedichte... Und das Verhängnisvollste ist es dabei: Ich verstand auf einmal in meiner geistigen Erbärmlichkeit, dass ich alt geworden bin! Noch nie habe ich so etwas gefühlt! Wie kann man so etwas fühlen, wenn die Fähigkeit sich zu verlieben, die Fähigkeit Gedichte zu schreiben und zu leiden da sind... Wenn du stechende Schmerzen nicht in irgendwelchen Körperteilen, sondern in der Seele verspürst, falls du SIE einen Tag nicht siehst oder SIE dir einen Tag lang nichts antwortet...

Und lieben will man doch noch so sehr! Weil man noch nicht glauben will, schon verstorben zu sein... Ich glaubte es bereits in meinem Alter von dreißig, von vierzig und sogar von fünfzig Jahren... Jedes Mal, als es mir nach meiner nächsten Verliebtheitskatastrophe schien, dass diese die Letzte wäre... Aber das Gehirn ist immer noch nicht abgeschaltet, weil es nicht verliebt ist... Weil es immer noch fähig bleibt, mit einer kalten Grausamkeit zu analysieren und zu resümieren: „Es ist nicht verboten, lieben zu wollen... Es ist verboten all diese Mädchen um dich herum mit deiner alternden Liebe zu belästigen...“

Von wem, von welcher modernen Inquisition es verboten ist, sagt das Supergehirn nicht! Aber als jemand, der einmal ein Mitglied dieser Gesellschaft war, begreifst du auch ohne Gehirn, dass dies von dieser Gesellschaft verboten ist... Es ist nicht sittig so... Keiner macht so etwas... Was sagen Menschen dazu... Die anderen Menschen... Es ist zwar richtig, dass alle Alten an dasselbe denken und dasselbe wollen, aber sie alle haben Angst, so etwas sogar zu sagen, geschweige denn ihre Gefühle zu zeigen... am besten, ein minderjähriges Mädchen in Russland oder in Kambodscha heimlich zu kaufen... durch die Google-Anzeigen auf meiner liebespoetischen Internetseite beispielsweise... Präzedenzen in der Geschichte? Wenn interessieren sie schon! Das ist nur für große Künstler, die nicht von dieser Welt sind, um sich für sie und nicht für die Spekulationen mit ihren Kunstwerken zu interessieren... Und die sind Einzelfälle, um die Regeln zu ändern. Die Spielregeln. Die Regeln welches Spieles denn? Des Steinigens auf den Straßen unserer durch die tausendjährige, die höchste und die humanste auf der ganzen Welt christliche Kultur zivilisierten Städte? Das Begräbnis von noch Lebenden?!!!...

Dieses ganze Durcheinander hilft wenig... Du siehst diese an dir vorbei eilenden Mädchen und begreifst deutlich: Sie sind wie hinter einer Glaswand, hinter die diese moderne Inquisition sie für uns – Alten – hinsteckte... In ein Aquarium mit einer großen Überschrift: „Nur gucken! Nicht anfassen!“. Sie selbst, durch die humanste Inquisition der Welt erzogen, werden ja verrückt und werden ja sehr lange lachen, falls du mit deiner Liebe bei ihnen antanzest... Na, ja-a-a... Und wozu brauche ich dann überhaupt noch dies alles? Diese verdammte Kiste... Dieses verdammte Internet... Meine Internetseiten, die in diesem Internetmüllhaufen sowieso durch Milliarden von anderen Seiten voll zugeschüttet und begraben sind... Und sogar diese google’schen selbstgebrannten beleidigend-konzeptuellen Tropfen...

Den Computer in diesem Zustand auszuschalten, bringt auch schon nichts mehr. Alles ist sowieso schon versteift und verkrustet im Kopf, in der Seele... entweder durch das Internet oder durch das Alter... Wer sagt es, dass ein Mensch, der nicht mehr das Recht zu lieben haben kann oder darf, kann noch etwas Anderes machen?.. Doktorarbeiten schreiben... oder Gedichte... oder Romane... Alles ist eine fatale Selbstlüge! Ich kann sowieso nichts mehr... Die Ladung ist verklemmt! Auf den Müllhaufen mit mir! Es ist schon das einzige, was noch geblieben wäre, in Internetstatistiken zu sterben!

Gerade in diesem Zustand hat mich meine Schulkameradin im Internet gefunden. Die Sache war die: Ich, meine Seiten bei meiner nächsten Statistiküberprüfung anschauend, fand darauf eine Google-Werbungsanzeige als ein einfaches Link www.odnoklassniki.ru („Klassenkameraden“). Es geschah wahrscheinlich auch nach dem Google-Prinzip: „Wenn schon sich russische Schreiberei auf einer deutschen Seite befindet, passt eine russische Internetplattform hierauf genau richtig...“

Klicke das Link an, vielmehr in der heimlichen Hoffnung, ein paar Cent für mich selbst zu bewirken. Dort ist das ganze Russland in seine Gebiete, Regionen und Ortschaften zerlegt und diese sind einzeln aufgelistet. Aus purer Neugier: „Es ist doch nicht möglich, dass meine Dorfschule aus dem tiefst sibirischen Arsch der Welt hier auch präsent ist!“ – klettere ich in die Tiefe Sibiriens hinunter... Und sieh da, sie ist doch auch dabei! Ich gehe hinein. Dort drinne ist keiner. Melde mich eher so scherzhaft als der Erste und gleichzeitig der Letzte an, ohne etwas Genaueres zu erfahren, was für Möglichkeiten diese Plattform eigentlich sonst anbietet. Jedenfalls gar keine Möglichkeit sich dort drauf zu veröffentlichen. Es ist ja dann klar, dass ich mich anmeldete und vergaß diese Angelegenheit. Welche Statistiken denn, wenn ich dort alleine und nicht einmal veröffentlicht!

In einer Woche finde unter meinen E-Mails eine Nachricht darüber, dass ich dort irgendeine Nachricht hätte. Um diese abzuholen, soll man nur den im Text erhältlichen Verweis anklicken. Ich klicke diesen an... Dort ist ein Mädchen aus der Klasse ein Jahr tiefer als meine, in die ich fast verliebt war... Fast, weil ich mich damals in ein anderes Mädchen verliebt hatte... Sie ist zwar naturgemäß ein Jahr junger als ich geblieben, trotzdem verspürte ich stark, dass der Krustenpanzer in meiner Seele, in meinem Gehirn und sonst noch wo zu wackeln und zu knistern begann... Wir fingen einen Briefwechsel an, was ich sonst eigentlich längst abgeschafft hatte, weil es in der Sache nur stört...

Seitdem begann ich auch die „Klassenkameraden“ zu besuchen. Mal gucke, sie hat dort für irgendwelche Zwecke eine Reihe von ihren Fotos ausgestellt. Es ist doch angenehm diese anzuschauen... Was für eine Unterhaltung, wenn man das Gesicht nicht sieht... Ich vergrößerte ein Foto und merkte, dass man das Foto auch benoten soll oder kann, oder darf... Ich benotete und schnellte auf meine Seite, meine Fotos dort zu platzieren, damit sie wüsste, dass ich ebenfalls naturgemäß ein Jahr älter als sie geblieben bin. Darunter war ein Foto, auf dem ich, der Opa, mein von mir sehr geliebter Enkelsohn und seine Oma auf meiner Terrasse auf einer Gartenschaukel sitzen...

Aber sie brauchte das alles gar nicht… sie erwies sich als ein sehr weises Mädchen und verliebte sich sehr in meine Internetseiten mit Gedichten... Auf der Statistik-Landkarte war Russland ein weißer Fleck, während Deutschland zum Beispiel voll mit den meine Leser und ihre Städte-Dörfer markierenden Flecken bedeckt war, obwohl auf meiner Literaturseite besonders in der Poesie mehr als die Hälfte auf Russisch ist. Russland sah dagegen internetmäßig wie die Wüste Sahara aus, in der nur zwei Siedlungsfleckchen vorhanden waren: Moskau (so knapp über zehn Menschen) und St Petersburg (mal drei, mal vier Besucher). Und nun erschien plötzlich Königsberg-Kaliningrad in dieser statistischen Wüste und nicht nur mit einem Besucher, sondern mit der täglich steigenden Besucherzahlen. Diese stiegen zeitweilig sogar bis auf dreizehn auf!

Wir näherten uns so gut an, dass ich ihr bald meinen verkrusteten Zustand geschildert habe... Man darf ja mit keinem Bekannten, nicht mal mit Freunden, nicht mal mit intellektuellen Freunden über solche Altersprobleme reden, die ich oben beschrieben habe. Aber mit ihr durfte ich es! Und was denken sie?! Sie schrieb mir, etwas Ähnliches bei mir bereits geahnt und verdächtigt zu haben, und verordnete gleich eine Medizin oben drauf: „Du sollst dich verlieben!“... Weises Mädchen, sagte ich ja bereits... auch noch mit Humor... mit bösem aber... oder vielleicht doch mit gutem?

Und dann passierte im Internet etwas absolut Unmögliches. In den E-Mails von „Klassenkameraden“ finde ich eine Nachricht für mich... Ich, bereits ein erfahrener „Klassenkamerad“, klicke, ohne lange zu lesen, den Verweis an, mich unterwegs darüber wundernd, wer das denn überhaupt sein könnte, wo wir dort nur zwei und auch noch keine richtigen Klassen- , sondern eher Schulkameraden sind und uns schon lange durch normale elektronische Post unterhalten. Ich lande dort, suche nach eine Nachricht... Keine ist vorhanden, stattdessen finde ich eine merkwürdige Kombination: Links ist Foto eines ganz jungen Mädchens von einer wunderbaren Schönheit oder vielmehr von einer wunderbaren Anziehungskraft, denn wer braucht schon eine Schönheit, hinter der keine Seele steckt, die eben anziehen kann. Neben dem Foto ist ein Kreis mit einer Eins drin und weiter rechts mein Foto mit dem Enkelsohn... Früher oder später begriff ich, dass jemand – und anscheinend gerade dieses Mädchen – dieses meiner Fotos benotet hatte... Unter ihrem Foto blinzelt einladend ein Fensterchen-Link... Aber ich brauche ja bereits keine blinzelnde Einladung… ich kann bereits meinen Blick von ihr nicht abwenden... klicke das Link an und gelange auf die Seite dieses Wundermädchens...

Sie ist 19 Jahre alt... Bei „Klassenkameraden“ geben alle – und ich mit meinen 56 auch – ihr Alter an, sodass alle dieses auch gleich sehen können. Sie hat einen für die russische Sprache merkwürdigen Namen, drunten sind noch einige Fotos... Von einem schwarz-weißen schaute sie mit so einem unmenschlich gutherzigen, „keinen lebendig begrabenden“, durchdringenden und frauenüblich, von ihrem Alter unabhängig weisen Blick ganz tief in mich hinein, sodass ich ganz weich geworden bin und meine ganze Kruste verdampfte, ohne Krach und sogar ohne Geraschel! Ich hörte übrigens sowieso nichts mehr und sah auch nichts mehr außer Ihr!

Es war mein einziger, noch lebendiger, irgendwo in der Brust pulsierender Wunsch nur noch da, in diese breit aufgeschlagenen und bodenlosen Augen hinein zu tauchen und dort drinne zu sterben, sich in diesem Ozean der Liebe zu ertrinken, den diese Augen zu verbergen suchten... Aber solche Augen können nichts verbergen! Auch nicht die in diesem Ozean plätschernde Angst davor, dass irgendeiner diesen Ozean entdeckt, in den hineintaucht und ihr Schmerzen zufügt, ihr wehtut... In ihren flehenden Augen und in ihrem verhaltenen, kaum wahrzunehmenden Lächeln auf den vollen, in deren Ausdrücklichkeit und Empfindsamkeit seltenen Lippen stand eine ganz leise Bitte: „Tun sie mir bitte nur nicht weh...“ Deswegen wechselte mein unüberwindbar verrückter Wunsch, in diese Seele hineinzutauchen, in Sekundentakt zu dem Wunsch, diese Seele, diese Augen, diese Lippen, dieses Wunder vor jedem Schmerz und vor jedem Leid zu schützen, meinen Atem ganz anzuhalten und sie durchs Flüstern meiner Gedichte, durch welche keine Winzigkeit von Exkrementen der menschlichen Seele durchdringt. Derjenigen Exkrementen, die sogar einfachen und sogar jungen Menschen so viel Leid, Bitterkeit und Schmerz bringen können...

Es war mir so, als ob vor mir die Jungfrau Maria selbst erschien, um mich zu retten... Ich vergaß sogar mich in sie in dem üblich-normalen Sinne zu verlieben... Wie kann man sich in die Jungfrau Maria verlieben? Dies wäre dieselbe oder der oben beschriebenen ähnliche vom Christentum, von seiner Kirche und von derer Inquisition verbotene Ketzerei! Man kann sie nur vergöttern... So vergötterte ich sie auch von dem ersten Augenblick an, als ich ihr Foto sah...

Ich verstand es auch, warum sie mein Foto und auch noch so hoch benotet hatte... Weil dort mein fünfzehnmonatiger Enkelsohn mit einem Engelgesicht oder mit dem Gesicht vom Christus selbst in seiner Kindheit saß und, seine Lippchen aufgeblasen, mit einem Bleistift vor sich hin stich, als ob er den Vogel, der gleich aus dem Fotoobjektiv herrausfliegen sollte, drauf aufzuspießen beabsichtigte... Na, wie kann die Jungfrau Maria ihren Sohn verpassen? Oder einfach eine Jungfrau – diese Jungfrau! – diesen Engel verpassen, die Liebe zu welchem und er selbst schon längst in ihr schlummern, von Heiligem Geist in ihrem Inneren angesiedelt... Und alles andere, was um das Kind herum war, merkte sie gar nicht... Oder es hinderte sie wenigstens nicht daran, auf diesen Engel aufmerksam zu werden und ihn zu benoten...

Wie ein Zombie durch ihre Seite nach unten wandernd, entdeckte ich noch eine Eigenschaft von „Klassenkameraden“, ein Fensterchen mit Überschrift „Forum“, das mir die Möglichkeit bat, gleich ein Kontakt mit dieser Gottheit aufzunehmen... Oh Götter, meine kummerfreien olympischen Götter! Stotternd presste ich aus mir in dieses Fensterchen hinein das Einzige, was mir einfiel, um sie vorneweg vor möglichen Enttäuschungen zu schützen:
" Danke für die gute Note. Leider wachsen sie und werden zu Erwachsenen viel zu schnell - mein Enkelsohn ist bereits fast sieben Jahre alt"

(14:45)


Geschrieben und verließ gottesfürchtig „Klassenkameraden“... Schlich mich in meine Statistiken hinein und fühlte auf einmal so einen Abscheu zu denen... Wie kann man es bloß? Wie kann man so primitiv und blöd leben, während auf der Welt – in meiner Welt! – noch solche Wunder möglich sind! Ich schloss die Statistiken, die Maus dabei fast zerquetschend, und ging wieder auf „Klassenkameraden“, und versank, und versank in ihren Augen... Und die irgendwann, irgendwo drinne abgestorbenen Gedichte begannen in mir bereits zu brodeln... Und ich konnte nicht mehr einschlafen... Die ganze Nacht lang standen vor mir diese Augen und diese Lippen... Herr Gott! Wann passierte mir so etwas zum letzten Mal? Aber nie... Es gab nirgends dieses „irgendwann“... Ich wurde gerade vor meinen eigenen Augen in Wehen geboren!

Es flattert Leidenschaft in mir
Wie an der Brust erwärmtes Küken!
Ich werde schreiben nun zu Dir
Von mir Sonette über Glücke.

Um morgen Dich damit zu preisn
Mit meinen nachts gebornen Reimen.
Vielleicht erschein' Dir dann in Träumen,
Das wär' für mich der beste Preis!

Die Nacht entflieht mir ohne Schlaf,
Der Mond schaut hier mit Leid hinein...
Mich wärmt Erinnerung an Deins,
Daran, wie Dich am Tage traf!

Ich gebe zu, ich such die Treffen,
Und finde Seelenfreude dran
Ich flattre unter Innendrang
Und bin bereit mich unterwerfen.

Du merkst das nicht, als heimlich ich,
Von Dir erwärmt in den Gefühlen,
Verschwinde wieder voller Fülle
Und reim' erneut Sonett für Dich!

Die Liebe ist ein Glück,
Die Liebe - Schicksalsschmuck.
Die Liebe ist ein Traum,
Die Liebe - Sonnenraum.

Die Liebe macht zum Gott,
Mit ihr wird nie man tot.
Die Liebe ist das Licht
Unendlichen Gedichts.

Die Liebe bildet Reich,
In dem man himmlisch reich,
Sie schenkt die ganze Welt,
In der man sich verfehlt.

Man ist dort nie allein -
Was darf schon schöner sein!
Die Liebe ist mein Herbst -
Die Liebe bist Du selbst!...


. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .



Eintauchen in die Virtualität


"Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alle war,
Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
Das stolze Licht, das nun der Mutter-Nacht
Den alten Rang, den Raum ihr strittig macht..."


Johann Wolfgang von Goethe "Faust"
(die Vorstellung von Mephistopheles dem Faust)


"... der Radikale Konstruktivismus ist keine Weltanschauung, die beansprucht, das endgültige Bild der Welt zu enthüllen und eine Denkweise zu sein, die helfen soll, mit der prinzipiell unbegreifbaren Welt unserer Erfahrung fertig zu werden, und die - was vielleicht besonders wichtig ist - die Verantwortung für alles Tun und Denken dorthin verlegt, wo sie hingehört: in das Individuum nämlich"

Glasersfeld, Ernst von: Radikaler Konstruktivismus.
Frankfurt am Main: Suhrkamp,1997



Ich vergaß. ob es noch die Nacht oder bereits der nächste Morgen war und überhaupt welcher Wochentag heute war. Es war mir endlich so was von egal! Ich betete nur zu IHM und bat IHN darum, dass die Gottheit mir eine Nachricht von SEINEM und IHREM Himmel niederschickt, die mich vielleicht zurückbringt... Aber wohin soll ich denn zurück? In meine Statistiken? Oder sie erhebt mich vielleicht hinauf wenigstens bis zur Schwelle IHRES Himmels...

Ich stand auf, schaltete den Computer ein und ging nach seinem viel zu langsamen Hochfahren auf „Klassenkameraden“... Oh Gott! Ich glaubte an Dich schon immer und schwöre Dir jetzt, nach dieser Deinen Gnade zu mir, gleich ab den morgigen Tag in Deine verbrecherische, inquisitorische Kirche zu gehen... In den E-Mails von „Klassenkameraden“ gab es eine Nachricht darüber, dass diese Göttin, selbst der Himmel zu mir herabstieg und auf „Klassenkameraden“ eine Nachricht für mich hinterließ!!!!::::

Nicht zu danken Es ist nichts zu machen)) Sie wuchsen doch auch genauso)) und ich beobachte das gleiche am beispiel meines Neffen) für mich ist es so, als ob er gerade erst geboren wäre.. gerade eben... und doch dem ist nicht so.. seit seiner Geburt ist schon ein jahr vergangen.. und er läuft bereits selbständig und versucht sogar zu sprechen))
(00:00)


Und das war es... unterhielt sich mit mir so kurz und so einfach, und so weise... belehrte mich etwas über die philosophischen Sichten auf das Leben... und ging zurück... in ihren Himmel... und zurückgeblieben war nur ein zarter Ariadnefaden – ein kleines „Forum“-Fensterchen auf ihrer Seite bei „Klassenkameraden“... Ich schlich mit so einer Behutsamkeit um diesen Faden herum, einschätzend, wie ich an diesem Faden ziehen könnte, ohne diesen durch irgendeine unvorsichtige Dummheit zu reißen, und schrieb endlich, ganz erschöpft, einen Lapsus hinein:

Du hast einen deutschen Namen Altmann. Aber so ein Wort gibt es im Deutsch nicht. Es gibt alter Mann... oder der Alte.
Die meisten aus Russland mit solchen Namen sind bereits in Deutschland!

(12:38)


Ich erstarrte in Erwartung einer Reaktion meiner Göttin, meiner Philosophielehrerin... Erstarrte in Erwartung von Blitz und Donner, der sich aufreißenden Hölle, des sofortigen Verschwindens unter der Erde und der unausweichlichen Steinigung. Aber es passierte nichts davon und nichts kam zurück... den ganzen Diesen Tag... und die ganze Diese Nacht...

Der gerechte Gott! Warum bist Du so widersprüchlich in deiner Güte?! Du lehrst die Liebe! Du beglückst einen Teil von Menschen sogar mit der Fähigkeit zu lieben! Aber warum verwandelst Du einen Verliebten gleich in einen Vollidioten! Ein Jugendlicher, wie Tom Soyer, kann wenigstens versuchen vor einem Mädchen Kopf zu stehen... oder seine Nachbarin am Klassentisch am Zopf zu ziehen, wenn er noch nicht weiß oder noch nicht gelernt hat, wie man seine Gefühle auszudrücken pflegt... Und was soll ein alter Trottel tun? So einen Blödsinn zu schreiben! Ganz verrückt geworden... entweder durch Statistiken, oder war schon das ganze Leben lang so...

Ich weiß nicht mehr, wie ich den Rest des Tages und die Nacht, und den ganzen nächsten Tag verbracht habe... Ich saß wahrscheinlich vor dem Monitor meines Computers, klickte starrsinnig das „Abrufen“ meiner Post an in Erwartung meines Urteils von „Klassenkameraden“, löschte immer und immer wieder den ganzen Spam-Müll, der aus der ganzen Welt in meine Kiste reindrängte... Das ärgerte... Und der Ärger ist das beste Mittel, um in kritischen Situationen überhaupt zu überleben... fast verrückt von dieser Spam-Schlacht geworden, schaffte ich es nach einer der nächsten Mail-Abfragen gerade noch, die Nachricht von „Klassenkameraden“ nicht zu löschen darüber, dass... Ich war schneller auf der Plattform, als die Post runtergeladen wurde:

Danke für so eine ausführliche auskunft) sonnst kenne ich nur die übersetzung)

na, ich denke, woher gekommen sind, dort gehen sie jetzt wieder hin)


der halbbruder meines opas wurde im krieg in Deutschland vermisst, er war nämlich der echte Altmann) und der opa bekam den namen von seiner mutter, damit die beiden brüder den gleichen namen trugen... so bin ich also keine echte Altmann)
(18:48)


Na, wie kann man es so mit 19 Jahren! Ich schrieb zu dieser Schließbarkeit des Kreises: „Woher gekommen sind, dort gehen sie jetzt hin...“ einen ganzen Roman, und sie erfasste die ganze Problematik der Deutschen aus Russland und fasste diese in acht Worten zusammen! Und plötzlich ist mir so leicht auf der Seele, im Herzen, im Kopf geworden... und die Inquisition kehrte wieder in ihr Mittelalter zurück... Es ist mir so ruhig und wunderbar geworden, dass sogar mein Idiotismus, die schlaflose Schwere im Gehirn, die Müdigkeit in meinem Körper verschwanden... Und alles wurde einfach, lebendig und verständlich... und es begann im Körper, in der Seele und im Kopf zu funken, zu sprudeln und brach wie ein Springbrunnen aus:

"Natürlich bist du keine Altmann! Du bist echte Jungfrau, und all deine Fotos bestätigen dies - man könnte ihr Bild von dir hauen und als Sternbild 'Jungfrau' ausgeben.

Ansonsten, wenn deine Eltern nach Deutschland sowieso nicht wollen, spielt es keine Rolle.

Wie ist der alte Altmann in Deutschland verschwunden: als Soldat (auf wessen Seite?), als Kriegsgefangener, als Flüchtling?"

Alles Glücklichste für dich, sieh dich vor vielen Anbeter vor und lies meine Liebesgedichte auf meiner Literaturseite - sie sind auch für dich...

(19:02)


vermisst als soldat, kämpfte für Russland, na damals UdSSR... Adolf Altmann hieß er..

danke für so angenehme worte) heutzutage hört man so etwas nicht viel zu oft)

(20:09)


Merkwürdig spielte die geschichte mit deutschen Schicksalen - mein Vater war seit september 1944 und bis zu ende in der Waffen-SS an der front als Kanonenfutter und starb in Sibirien...

Wenn sogar DU schöne worte nicht hörst, dann kommt bald das Jüngste Gericht!..

Und ich belästige dich gerade darum, dass ich - nachdem ich dich sah und las - den verrückten und so sehr gewünschten Wunsch Gedichte zu schreiben verspüre - so wie früher und noch vor kurzem... wenn sie kommen, kriegst du sie...
(20:41)

warum das Jüngste Gericht :-)) ... ich will noch etwas leben) alle schönen dinge genießen..

werde auf die gedichte warten
(20:49)

na lange warten musst du nicht, denn ich habe ja schon viele geschrieben, die zu dir passen…

irgendwann habe ich angefangen in Fragen der Liebe mit den Dichtern aus verschiedenen Epochen und Kulturen zu streiten und Dialoge zu führen, die in meiner Poesie unter der gleichnamigen Rubrik „Dialoge mit Dichtern“ gesammelt sind, wie zum Beispiel der mit Pierre de Ronsard…
(20:54)

schöne rubrik, ich hab schon darin gestöbert) und ich konnte nie gedichte schreiben
(20:58)

schöne rubrik, ich hab schon darin gestöbert)
und ich konnte nie gedichte schreiben.. (20:58) (20:58)

und viele sind auch als Dialoge mit mir selbst entstanden wie dieses:

In meinen armseligen Räumen
Steh'n Knospen aufgesperrte Rosen -
Die Zeugen von Gefühlestosen,
Im Nu zu zweit erlebten Träumen!

Dem Tourismus - die Zeit,
Dem Leid - Ewigkeit.
Die Erfahrung, sie heilt
Unbekümmertheit.

Wie schön war unser Aufenthalt:
Der Nächte kurze Augenblicke,
Deine begeist?rungsvollen Blicke...
Und wieder Bahn, und wieder alt.

Mein Leben wie Lethe,
Unzählige Lügen -
Ich bin der Poet
Abgezogener Züge

Es war mal Moskau, jetzt - Berlin
Und Knospen aufgesperrte Rosen...
Die Tränen unerzählten Prosa
Und Schmerz Alleinseins bleiben drin.

Mein Zug - abgezogen,
Die Frage verwirrend
In knospigen Wogen
Der rosigen Wirren...


(20:58)


wunderschön und etwas traurig.. die liebe ist gleichzeitig das süßeste und das bitterste gefühl von allen, die es gibt...
(21:02)

du musst sie auch nicht schreiben, deine Gottesgabe ist, Poeten zu schöpfen, so hab ich es für dich in meinem Gedicht „Die Vorbestimmung“ definiert:

Herr Gott schuf keine Dichter damals
Und hauchte keinen Reim in uns -
Dafür schenkt‘ er uns Liebeskunst
Und schuf für uns die schönen Damen!

Seitdem gebären wir Gedichte -
Sie sterben nie in unsrer Welt,
Solange Frauen sind erhellt
Wie Wunderbild im Gottes Lichte!

Damit hat Gott nichts mehr zu tun, Doch Fraun behalten Heilig’nschein, Berauschen uns sie mehr wie Wein - Wir schaffen Gött‘nen selbst in uns! Sie leben wie klangvolle Leier
Im Herzen frohlockenden Manns
Wer fand in ihr des Glücks Elan
Und so sich selbst in Lebensfeier!

Doch dieses Los ist schwer für sie:
In Weh'n gebären Kinder sie
Um Manns Famil'enfantasie,
Und wir für sie nur Poesie!

Danke für die zarte Note für meine Verse.
Die Anzahl der von „klassenkameraden“ dafür vorgesehenen zeichen ist sogar für ein ganzes gedicht zu klein.. besuche lieber meine literaturseite – ich hätte mich gefreut, deine meinung zu erfahren (am besten wäre für mich natürlich deine begeisterung)
(21:06)


ich besuche sie unbedingtwieder,
ich war schon drauf, nur schaffte es noch nicht, alles zu lesen..
(21:10)

Oh! zu dualismus der liebe (bei dir „süß-bitter“) ein vor kurzem entstandenes gedicht:

Liebe! Dich gibt's, du bist wie Zeit
Nicht aufhaltsam und so schnelle!
Du bist im Jugend unser Geist,
Im Alter aber - wie die Grelle...

Liebe! Dich gibt's, du bist verletzbar
Und du bist so leichtsinnig leicht!
Mit der Unendlichkeit vergleichbar -
Mit Etwas aus dem Sternbereich...

Liebe! Dich gibt's als unvergänglich
Oder so flüchtig wie ein Traum!
Und du verletz'st so unerbärmlich,
Und nicht umsonst verlässt du Raum...

Liebe! Dich gibt's mal viel zu frühe,
Oder verspätest du solide!
Du lässt das Seelenblut versprühen
Oder Du heilest Invaliden...
Liebe! Dich gibt's - wird's immer geben
Wie Auferstehung und den Tod!
Du lässt dich nicht vom Klatsch umgeben
Und reinigst uns wie Gnade Gotts

Liebe! Dich gibt's, und du erwischest,
Sodass du mich zu Sünden treibest!
Nein, deine Kraft noch nicht verwichen -
Ich bin bereit zu allen Leiden...

Liebe! Dich gibt's, du bist wie Bürde -
Ich schleppe dich ohne Verjähren!
Du tastest an unsere Würde...
Na, dann: "Auf Liebe!" meine Herren!


Aber es ist schon seltsam, von dir über die bitterkeiten der liebe zu hören..
(21:11)

oh ja.. bis zum wehtun richtige worte...

na warum denn seltsam.. ich kann mich ja auch irren.. ich wähle nicht den richtigen oder werde von einem falschen gewählt.. und das wär's dann schon.. daher das leiden und die schmerzen... oder unmöglich deinen geliebten weiter zu lieben...
(21:18)

ich warte ab, bis du alles durchliest..
(21:19)


In meinem Leben hatte ich auch zugenüge allerlei tragödien erlebt, aber in der Seele und in meinen Gedichten bewahre ich mich als einen Idealisten.

Was heißt das schon einen Geliebten, einen richtigen oder einen falschen zu lieben?
Die Liebe ist an sich das Glück, wie ich es darüber dem Ronsard schreibe:
Die Liebe hat mit Besitzen nichts zu tun (obwohl man rein menschlich so sehr besitzen will, dass er alle - sogar seine GELIEBTE selbst - umbringen kann, wenn sie ihn daran hindern), die Liebe ist Gottesgabe, ein Zustand, der reinigt, macht zu Poeten, macht dich leicht und erhellend.. Das Objekt der Liebe ist dabei fast zweitrangig, wenn man es so sieht.

Wenn du es so anschaust, werde auch ich für dich nicht lächerlich erscheinen
(21:26)

Kaleidoskop bin ich nun dir im Schicksal,
Werfend dir farbig‘ Fragmente zum Fuß,
Damit du niemals erlebtest den Trübsal,
Alltag und Dumpfheit und nur Lebenslust.

Werde ein Scheinwerfer an deinen Sockel,
Hebe hervor deine Seele und Charme,
Liebe besing‘ in Gedichten wie Block ich,
Hull‘ um in meine Gedichte dich warm!

Brauchst Du mal Anderen Liebe gerade,
Wär‘ ich zu geben ihm Kräfte bereit,
Wie seiner Zeit in der Nacht Serenaden
Sang für den Anderen de Bergerac.

Man darf wegen jemand, oder wegen eines Fehlers nicht zum zyniker oder pragmatiker werden.

Die Liebe hat mit Besitzen nichts zu tun, obwohl manche, die das nicht begreifen, so sehr besitzen wollen, dass sie bereit wären alle, selbst ihre angeblichen Ggeliebten umzubringen, wenn sie daran gehindert werdenn...

Die Liebe ist Gottesgabe, ein Zustand, der reinigt, macht zu Poeten, macht dich leicht und erhellend.. Das Objekt der Liebe ist dabei fast zweitrangig, wenn man es so sieht. Wenn du es so anschaust, werde auch ich für dich nicht lächerlich erscheinen

Man darf wegen jemand, oder wegen eines Fehlers nicht gleich zum Pragmatiker oder gar zum Zyniker werden. Die Rede ist immer nur von dir selbst, wer du bist, wie du bist.

Lass das Jüngste Gericht kommen, wenn Menschen die Seele und das Schöne nicht mehr zu schätzen wissen, lebe du aber weiter, genieß alles. Das wäre nicht dein Gericht

Ich werde dich nicht mehr stören.. gedichte soll man in ruhe und mit genuss, nicht in chat-hektik lesen

ich wünsche dir gute und geruhsame nacht..
(21:42)
br> nein, ich werde keineswegs zu einer zynikerin oder pragmatikerin, nein, ich bemühe mich, nach etwas anderes, etwas neues zu suchen...

und sie sind für mich nicht lächerlich.."
(21:43)

suche vor allem in dir selbst.. und wenn ich für dich nicht lächerlich bin, duze mich – das ist meine Manier, mich mit allen und nicht nur mit dir auf der gleichen Augenhöhe zu unterhalten, unabhängig von Rang, Namen und Alter und sonst noch was.. Es ist freundschaftlich, verwandtschaftlich, deutsch und menschlich..
Sie-Form verschafft eine künstliche Distanz für diejenigen, die sich nicht sicher sind, dass sie diese distanz anderswie zurecht erhalten können, ein schlechter Manager z.b.
(21:53)

ich bin per 'Sie' mit jedem Erwachsenen, außer vielleicht meiner Eltern.. ich wurde gelehrt, dass es ein zeichen vom Achten wäre

aber wenn du es so willst, werde ich dich nicht mehr mit sie ansprechen)

oje, die nacht wird bei mir bestimmt unruhig) wenn sie überhaupt noch sein wird) ich befürchte, sie geht an mir vorbei und es wird gleich morgen...
(22:15)

Oh! Das, mit der nacht, war gerade dein erster poetischer Versuch - … Das letzte noch aus meinen Dialogen mit Dichtern als Gutenachtlied (ich war schon mal weg, nachdem du weg warst, dann aber wiedergekommen). Hier „In Bloks Namen“:

In dieser Zeilen reinstem Ton
Ergründet Ihr Euch Trostes Wonne
Falls Ihr auf Liebe wart' besonnen,
Wie Blok es tat, der Musen Sohn.

Zerreißt Euch nicht in Eur‘m Unglück!
Sehnt Euch nicht nach verliebten Paaren,
Vergebens laufende Jahre –
Sie kehrn erneut zu Euch zurück!

Sie kehrn zurück! Mein Wort als Haftung!
Ihr aufersteht erst dann sofort,
Wenn Liebe klopft an Eurem Tor
Und aufruft Eure Leidenschaften!

Und Euch davor geplagte Sorge
Begreift danach Ihr selbst nun kaum,
Und sie vergeht wie böser Traum,
Geheilt durch klaren Liebesmorgen!..

Block kannte Kraft gesehnter Liebe,
Denn nicht umsonst er schenkte Welt
Und der Geliebten – seiner Quell –
So herrliche wie dieses Lieder!

Und es ist nicht ohn‘ Grund empörend,
Wenn jemand ohne Bloks Gefühl,
Begreifen will genauso viel
Ihrn Reiz für ihn und sein Begehren.

Er weiß es nicht, der dumme Narr:
Begehrtem Bild in unsren Köpfen
Ist jeder selbst allein der Schöpfer
Und so nur nimmt er dieses wahr!

Das Bildnis wird umso perfekter
Und nichts für jeden dummen Bock
Wie der geschärfte Vers von Blok,
Weil es geschöpft wird von Po-e-ten!


Wenn ich nicht einschlafe, schreibe ich die ganze nacht durch gedichte für dich..
(22:20)

du wurdest richtig damit gelehrt und es geht nicht um die Achtung) es geht darum, dass die erwachsenen angeblich immer höher als kinder stehen, und kinder sollen dieses mit 'sie' anerkennen) und nun bist du selbst eine erwachsene, und nun geht es um volle Gleichheit von menschen, von dir mit den allen anderen sowie von allen anderen mit dir.. und hier gibt es keine vereinbarungen und vereinbarte zeichen.

Und es ist eigentlich nicht nötig zu schlafen - die nacht besucht dich sowieso, kommt zu dir, wühlt dich um, kuschelt dich, erholt dich und spuckt dich erst dann zurück in den morgen, in den Alltag..

Siehst du.. wir haben bereits zusammen ein kleines 'gedicht der nacht' geschrieben, das zu einer ganzen Poem erweitert werden kann - so unerschöpflich und geheimnisvoll ist DIE NACHT..

Trotzdem, falls du doch schläfst, schlaf gut..
(22:31)
br> ja, erwachsen zu sein ist so angenehm, wie auch schwierig.
br> na warum willst du nicht schlafen?.. mich hast du schon so mit emotionen voll gefüttert und dem bin ich sehr dankbar, auf dich wartet wahrscheinlich deine frau..
(23:15)

lebe allein.. vor einpaar jahren ließ mich scheiden, kinder wurden erwachsen, die familie - in dem geliebten sinne - zerfiel, ich wollte nicht so tun, als ob alles in ordnung gewesen wäre und begann weiter allein zu leben) die enkelkinder binden verwandschaftlich.. ansonsten leben alle selbstständig, wer schreibt gedichte, wer gebärt kinder - jedem das seine..

nicht ich dich mit emotionen aufgeladen, du bist selbst eine pure Emotion.

Nicht zu schlaffen ist immer mit dem im verliebten Zustand durch die Nachtstadt rumspazieren verbunden

Und so ein (sogenanntes weißes) gedicht gibt es auch:

Ich trage dich in mir

mit behutsamer Zärtlichkeit,

Die ganze Stadt

mit der Zärtlichkeit füllend,

Und nichts fehlt mehr,

nur noch dich weiter fühlen."



(23:32)

verzeih, wollte dich nicht ans traurige erinnern..

Oh, wenn es die Liebe wäre, alles viel banaler.. jetzt schreibe Aufgabenlösungen... dann wäre es noch nicht schlecht, mich zur klausur vorzubereiten...

(23:34)

es ist nicht traurig - das war meine entscheidung und sie war richtig) viele bleiben nach dem Erwachsenwerden ihrer kinder beieinander aus der angst allein zu bleiben.. das ist unehrlich.. man soll mit der Liebe und nicht mit der angst zusammenleben

vielleicht kann ich dir helfen mit deiner klausur?.. schick mir die aufgaben rüber..

(23:40)

auch richtig gesagt)

ach ne, dank) schreibe alles per hand) also kannst du nicht :-("

(23:43)


"schade, sonst kann ich ziemlich viel.. und mag auch helfen

werde dir geistig helfen, verstärkungswellen senden:

Ich gehe mit mir beisammen
Und die Stadt, von mir geweckt,
Geht mit mir zusammen
wie ein Kamerad-Knecht..
Alles surrealistisch
und alles so sagenhaft..
Und vor allem Du,
die ich in mir trage
behutsam und zärtlich,
wie eine Strophe aus der Sage..
Die ganze Stadt davon gefüllt
und nichts fehlt mehr wirklich,
nur noch dich weiter fühlen
und weitertragen
und nicht fallen lassen ins Leere,
und nicht zerbrechen,
nicht vertrüben
und nicht vertüdern
Deine sauberen Kanten..
Dein ganzes Licht einzusaugen -
diese Tropfen von Brillianten -
und zurück ausstrahlen -
in die Seelen und Augen
von Menschen einzutreten,
damit sie suchen nach dem Gral -
nach nächtliche Städte!.."

(23:56)

ich mag selbst helfen, aber tue es irgendwie mit der zeit immer seltener, alle selbstständig geworden..."

(23:58)

zu helfen, genauso wie zu lieben, tut vor allem dir selbst gut und macht dich selbst glücklich) also, das ist in gewissem sinne egoistisch..

aber diejenigen, die sich nicht helfen lassen oder sich nicht lieben lassen, sind noch egoistischer) sie wollen nicht, dass es dir durch diese hilfe oder durch die liebe zu ihnen gut geht und du glücklich bist..

(00:03)

ja.. so ist es wirklich.. "

(00:10)
p style="margin-left:200.6pt">Mit dem Sternbild "Jungfrau"
Diese Nacht mich erwischt -
Julianischem Traum
Kann ich nicht mehr entwisch'n.

Julian'scher Kalender
Macht November zum Juli,
Altgermanische Länder
Zu altröml;mischer Julja

Ich bin selbst die Antike,
Während sie Afrodite,
Meine Verse erblicken
Die erhabenen Ritter!

Beben wieder die Reime -
Meereswellen am Strande,
Diese Julja-Jungfrau
Meeresschaum entstanden



Wenn es so weiter geht - bin ich bereit, keine einzige nacht mehr in meinem restlichen leben zu schlafen (ich habe aber auch keine klausuren mehr wie bei dir)

falls es sich nicht schläft - gehen wir zusammen durch die stadt spazieren?

(00:30)

werde dich nicht mehr ablenken - arbeite..

ich gehe doch einbisschen um die Nachthäuser rum..

dir guten morgen und einen erfolgreichen tag.."

(00:41)
br> ich bin sehr geschmeichelt - ein gedicht und nur für mich)..

hm-m.. spazierengehen... dies dürfte etwas schwierig sein.. es ist unruhig in der nacht bei uns.."

(00:43)


danke... gehe auch etwas für mich um die häuser, umso mehr, dass ich nie in deutschland war.."

(00:44)

schade, dass es bei dir unruhig ist) als ich noch durch die straßen von moskau spazierte, war es ruhiger.. oder war es mir einfach gleichgültig damals.. ruhig war es in russland noch nie.. deswegen bin ich auch hier - habe es satt mit unruhen und durcheinander...

und bei uns ist es ruhig und schön) ich lade dich auf der stelle nach berlin ein) ich werde dich tag und nacht durch berlin und ganzes deutschland führen, sag nur wann?

Wo hast du als Königin dein majestätisches Selbstbewusstsein?.. Du sollst in Zorn verfallen, falls du an einem tag keins der dir gewidmeten gedichte geschenkt bekommst.. (mit diesem selbstbewusstsein ist man auch gegen fehlern in der liebe besser geschützt)

(00:56)


Ich konnte nicht mehr sitzen.. mich wirbelte in die Luft... Ich saß in einem Zimmer mit dem Mädchen und unterhielt mich mit ihr.. Unterhielt mich so, dass es gar nicht klar war, wer hier älter oder junger ist und wer wen bereichert..

Ich stand von dem Computer auf, ohne ihn auszuschalten, zog mich an und ging raus auf die Straße.. das Wunder setzte sich fort.. gleich hier hinter der Schwelle... Ich sah noch einige durch die nächtliche Stadt schlendernde Passanten, was für meinen spießigen Bezirk - gerade hier wird man gleich gesteinigt - schon ganz ungewöhnlich war... normalerweise ist abends hier bereits gegen zehn Uhr schon "tote Hose"... um die Ecke sah ich eine Uhr und rieb mir die Augen.. sie zeigten anfangs zwölf... in Berlin war es noch kurz nach elf!.. mir wurde fast schwindlig durch so einen plötzlichen Rückfall auf zwei Stunden zurück..

Das Wetter war einfach wunderbar.. es nieselte, starke durchdringende Windstöße griffen in Handvollen diesen kalten Regen und schmissen diesen scharf mir ins Gesicht - es erfrischte... schwarze Bäume glänzten von Feuchtigkeit, und diejenigen von denen, die noch ihre gelb-rot-braunen Blätter beibehielten, warfen diese jetzt ab ebenfalls mir ins Gesicht, hinter den Kragen rein, vor die Füße, was die Pflasterplatten und -steine rutschig und glitschig machte... Und es ging mir supergut - dies alles erleichterte den aufgeregten Kopf.. ich bückte mich, hüllte mich dichter in die Jacke ein und schritt über die jetzt fast leer gewordene Straße, wie ein Kapitän über das Deck seines in Sturm geratenen Schiffes.

Aus dem Fenster einer mir bekannten Kneipe fiel gelbes, warmes und gemütliches Licht auf den dunklen Bürgersteig heraus.. ich konnte durch das Fenster meinen bekannten Barkeeper sehen mit einer Zigarette in der Mundwinkel, der seine lange Weile durch langsames Abtrocknen der frisch gespülten Gläser mit einem Tuch verkürzte und diese Gläser immer wieder prüfend gegen das Licht betrachtete, mit dem Gesicht zu mir stehend.. an der Theke saßen zwei einzelne, halbschläfrige Spätbesucher.. Eigentlich hätte ich an diesem Abend hier ruhig als der dritte sitzen können.. wie auch viele trostlosen Abende davor.. die Füße trugen mich bereits reflexiv zu der Eingangstür der Kneipe...

Und auf einmal verspürte ich, wie unpassend dieses Zeittodschlagen und die Lebensverkürzung für mich an diesem Abend ist... diese kalte Bitterkeit des Bieres... diese gähnende Leere in der verraucht stinkenden Atmosphäre und in jedem da drin Sitzenden.. Ich war so was von überfüllt, dass es gar keinen Platz in mir für ein einziges Schlückchen Bier.. für einen einzigen Atemzug dieser Atmosphäre war... meine Göttin darein zu schleppen!.. lästerlicher als das wäre es schwierig auszudenken.. und ich marschierte weiter an der Tür dieser stickigen und armseligen Kneipe vorbei.. durch den mich umspülenden und abkühlenden Regen..

Es war schon gut so, dass die Straße praktisch leer war) sonst hätte ich über die Menschen gestolpert.. ich war immer noch in meinem Komputer drin).. und sprach... sprach... mit ihr).. und las... las... las... ihr Gedichte vor).. und merkte und hörte um mich herum nichts).. Bis mich ein Knall des Feuerwerks aus dem Balkon oben über mir und das Geschrei "Happy birthday..." aufweckten... jemand ist heute noch ein Jahr älter geworden, während ich tausend Jahre junger geworden bin).. Der Ärmste!.. "Alles Gute zum Geburtstag!" - schrie ich nach oben).. das erwirkte ein freudiges Gelächter und die zu mir herab gehallte Antwort: "Danke!.. dir auch).. einfach so, wenn du auch keinen Geburtstag heute hast!.." Oh, wenn sie bloß wüssten, was ich heute habe!..

ch bin schon um ein paar Blocks im Kreise rumspaziert und nährte mich jetzt meinem Haus).. und je näher ich kam, desto schneller wurden meine Schritte).. ich flog fast in meine Wohnung hinein und stürzte mich, meine naße Jacke unterwegs abreißend, zum Computer).. Mein Gott! Ich wollte sie nicht stören, ich wollte, dass sie einschläft und sich erholt... und verpasste fast eine ganze Stunde meines Lebens mit ihr!!!:::


Na wenn man mit solchen anforderungen zu moskauer jungs kommt!.. so kann man für immer alleine geblieben sein - verwöhnt sind sie alle)..

o je.. mit wann ist es schwierig.. allein materiell, auch mama lässt mich nicht alleine fahren, der vater übrigens auch nicht) :-(..."

(01:15)

Habe keine Angst) DU bleibst nie alleine und du bist eine Königin! Wir waren doch einig - man darf nicht mit der angst leben, nur mit der Liebe) und die jungs - sie sind so, wie sie von ihren mädchen gemacht werden.. mach deine jungs)..

und diejenigen, die verwöhnt sind (wodurch denn? durch die käufliche oder schnelle liebe zwischendurch?), verdienen es nicht, dich nur noch einmal anzuschauen!..

und denk bitte nicht, dass es hier ein 'antiker brocken' redet) so war es immer mit der Liebe).. immer gab es Königinnen, immer gab es ritter, immer gab es poeten und immer gab es leichte mädchen-flittchen und schwere abschaum-jungs..

wieso schläfst du immer noch nicht?.."

(02:05)

ja.. na erstmal habe ich meine liebe und die baue ich auf)..

schlafen.. na jetzt, schreibe nur noch eine aufgabe zu ende, gehe unter die dusche und lege mich ins bett) also in ca. eine stunde

(02:11)


materiell schaffen wir es schon zusammen)

was mama und papa betrifft, kann ich einerseits einen garantiebrief für sie schreiben, dass ich dich wie meine eigene tochter, die ich sehr liebe, empfangen und zu ihnen zurückschicken werde... andererseits, du bist eine Erwachsene - ich hab es gesagt und du hast es gesagt...
br> wie kann man mit 19 jahren angst haben, alleine zu bleiben!?.. du wählst aus!.. lass dich nicht auswählen wie auf dem wochenpferdemarkt).. ich hatte auch angst für meine töchter, als ich mir hiesige jungs drum herum anschaute).. sie fanden bewundernswert zärtliche, liebende und intelligente kerle, weil ich sie als Königinnen erzogen hatte..."

(02:14)

ja, mit erwachsen hast du recht) aber trotzdem weiß ich immer noch das mutterswort sehr zu schätzen... sie hat mich alleine groß gezogen und wir wohnen mit ihr zu zweit zusammen.. im übrigen habe ich jetzt auch keine müglichkeit, irgendwohin zu fahren.. das studium frist die meiste zeit auf).."

(02:20)

und ich ging eine große runde um meine blocks zu drehen.. ging die leere straße entlang, und plötzlich schossen die Feuerwerkraketen oben von einem balkon hoch, irgenwelche leute schrieen 'happy birthday...').. ich schrie nach oben zurück 'alles gut zum geburtstag!..', und sie mir runter 'danke!').. so unruhig ist es bei uns hier)..

'trug dich in mir behutsam und zärtlich...' und beruhigte mich einwenig, aber, zurückgekehrt, guckte wieder die post und fand deine nachricht bei 'klassenkameraden')

..freue mich darüber, dass du deine Liebe hast)... wenn ich so in deine augen hineinschaue, die so viel angst vor zugefügten schmerzen aufweisen, soll er dich sehr lieben).. anders wäre es unmöglich!..

Schlaf!"

(02:22)

in ferien).. wann sind die nächsten - in februar?.. komm mit mama - die einfachste lösung"

(02:23)

und mit papa auch, damit es ganz sicher wäre.. gar kein verdacht aufkäme...

du bleibst ja ganz unausgeschlafen!.. ich habe vergessen, dass es bei dir zwei stunden später ist).. und ich quäle dich noch).. und mich selber übrigens auch.."

(02:34)

Bald... bald... es ist noch ganz wenig zum schlafen geblieben..."

(2:34)

mal sehen, wie es damit klappt.. aber ich kann nichts garantieren!"

(02:34)

ich habe ja sowieso parallel noch zu tun - ich muss um 13 uhr zu uni, na vielleicht etwas fr?her... 5-6 stunden schlafe ich vielleicht noch)"

(02:35)

man muss nichts garantieren.. Garantien funktionieren nicht.. auch allein kannst du jede zeit bleiben..

die beste garantie - das vertrauen und ich bitte dich um dieses vertrauen).. wenn um 13 zu uni, dann kannst du noch ausschlafen...

Danke - du hast mich beruhigt"

(02:39)

nicht zu danken..."

(02:43)

du chatest bereits schlaffend, nach immer kürzere antworten von dir beurteilend..

danke für die mit dir verbrachten, wunderbaren stunden..ich habe dich näher und tiefer kennen gelernt , obwohl man auch auf den fotos ganz tief in deine augen reinschauen kann und eine menge da drin über dich erfahren..

zum x. Mal gute nacht und die farbträume mit stiller musik..."

(02:52)

dir auch gute nacht, ich will nur zu ende schreiben und unter die dusche gehen, um mich etwas zu erfrischen, sonst kommen schon etwas kopfschmerzen auf)"

(02:55)

Und es ist nicht ohn‘ Grund empörend,
Wenn jemand ohne Bloks Gefühl,
Begreifen will genauso viel
Ihrn Reiz für ihn und sein Begehren.

Er weiß es nicht, der dumme Narr:
Begehrtem Bild in unsren Köpfen
Ist jeder selbst allein der Schöpfer
Und so nur nimmt er dieses wahr!

Das Bildnis wird umso perfekter
Und nichts für jeden dummen Bock
Wie der geschärfte Vers von Blok,
Weil es geschöpft wird von Po-e-ten!

(03:05)

wunderschön!)..

schluss - bin weggelaufen) bis zum treffen)"

(03:09)

Und wieder kam die Nacht).. aber was für eine!..ich tanzte hüpfend aus dem arbeitszimmer auf meine aus dem schlafzimmer zum hof führende terrasse)..atmete den regen)..rauchte einpaar zigaretten).. atmete nochmals feuchte frost des spätherbstes).. unterhielt mich etwas mit der laterne im hof, die ihr hellen köpfchen mit einem blechhütchen zuzudecken versuchte, lachte über sie, ohne zu verstehen, was sie zu befürchten hat - wird weder nass, noch kann sich erkälten).. blitzte wieder ins arbeitszimmer und schaltete komputer wieder ein).. Es erschien mir, dass sie - so wie ich auch - nicht einschlafen kann und sitzt jetzt alleine auf dieser internetplattform).. und ich verliere wieder die wertvollsten sekunden meines lebens mit ihr).. SIE war nicht dort).. schaltete verdammte kiste aus!.. rauchte nochmals).. zog mich aus und legte mich ins bett).. lag blöd lächelnd und zwang mich selbst nicht wie immer zum schlaf, um morgen mit einigermaßen hellem kopf aufzuwachen... Wofür er mir hell?.. für statistiken?..

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .



In meine Narben hat sie sich verliebt,
und ich hab' sie für ihres Mitleid lieb...


William Shakespeare "Othello"
(Das Verhör von Othello beim Herzog)

br>

Ob ich schlief).. oder nicht schlief - wusste ich nicht).. wahrscheinlich vergaß mich kurz).. sprang auf).. guckte auf den wecker - 6 uhr morgens).. im bett weiter zu liegen, war es unmöglich, obwohl ich wusste, dass sie jetzt nicht gestört werden darf).. dass sie um 13 zu uni muss).. dass sie heute klausur hat, deren vorbereitung ich gestern störte).. dass sie sich wenigstens heute bis 13 zu ihr vorbereiten muss..

Habe einen "kübel" - wie immer - kaffee gekocht ).. wollte - wie immer - fernseher mit morgennachrichten einschalten).. und wurde wieder von so einer meinen banalität verrückt - welche nachrichten denn können heute noch sein!.. was interessiert mich diese welt, in der die alten lebendig begraben und Königinnen von plebs zertrampelt werden, und dabei noch angst davor haben alleine zu bleiben!.. Zu Hölle mit ihr!.... lass nur sie bleiben!.. und diejenigen, welche sie lieben).. und diejenige, welche sie liebt).. wenn ich dazu auch nicht gehören darf...

Druckte ihr Foto aus).. hing es vor mir auf).. schenkte mir kaffee ein).. zündete eine zigarre an - mein frühstück, wie immer, und es passte heute).. und unterhielt).. und unterhielt mich mit ihr weiter, bis den ganzen, inzwischen kalt gewordenen kaffee austrank und die einpaar mal ausgegangene zigarre ausrauchte).. was soll ich machen?.. bis zum abend).. wer hat etwas über den abend gesagt?.. Was bringt mir schon dieser abend?..

Was machen?.. die statistik wäre eine hier gerade ganz passende, dafür ausrechend blöde, nicht ablenkende, das gehirn und die seele nicht belastende Angelegenheit).. aber das ist doch schlimmer, als das gestrige bier, oder heutige nachrichten!..

Setzte mich vor den komputer hin).. schaute unser nächtliches dialog durch).. von unten nach oben).. von oben nach unten).. dann umgekehrt).. dabei war ich auf einer seite - "ausgehende" und sie auf der anderen - "eingehende").. begann unsere zeiten gegenüber zu stellen und zeitlich anzuordnen, um besser zu verstehen, welche antwort zu welcher.. antwort gehörte).. dann machte eine kleine entdeckung und, obwohl unter ihrem foto kein verweis-fensterchen blinzte, welches mir sagen könnte, dass SIE auf der plattform ist, schrieb ihr eine nachricht::


Guten morgen!

Kompliment!.. du hast ein wunderbar ausgeprägtes zeitgefühl).. um 02:11 gesagt, dass du in ein stündchen unter die dusche gehst, und um 03:09 weggelaufen).. das ist deutsch - du bist doch eine echte Altmann...

und ich verlor das zeitgefühl heute günzlich).. ging als ein glücklicher wie irgendwann vor hundert jahren ins bett).. ob ich schlief oder nicht, weiß ich nicht).. aufgestanden noch glücklicher als gestern).. und werde die nächsten hundert jahre auf unseren Treff warten, den du mir in deinem letzten wort doch versprochen hast..
br>und bis dahin dir für all diese hundert jahre viel liebe, erfolg und glück, glück, glück..."

(10:51)


Fand mein gedicht zu IHR).. nicht gleich begriffen, wo das herkam - alle anderen waren die alten oder auch nicht ganz, und dieses war während der unterhaltung hineingefahren).. kopierte es).. übertrug ins programm zum schreiben von html-internetdateien).. las nochmals durch).. langsam aufsteigende verzweifelung schlich sich zwischen den strophen).. heute nacht war alles bei uns so kindlich einfach!.. lud das sich verdoppelte gedicht auf meine poesie-seite hoch).. schrieb IHR, im voraus wissend, dass ihr fensterchen immer noch nicht blinzelt, und es blinzelte auch nicht, eine nachricht::


"..dein gedicht wurde durch die nacht zu einem dialog der liebe mit dem zweifell - wie immer - und ich stellte dieses in meine poesie unter 'gedichte-dialoge'...

aber das ist nur dein gedicht).. falls du es nicht magst, dass es von anderen gelesen wird, nehme ich es gleich weg)

warte auf königliche anweisungen!.."

(12:07)



O Gott! Wie langsam fließt die zeit!.. mit den statistiken kaum sich hingesetzt - bereits abend).. zog mich an).. ging zur post).. das wetter war ekelhaft).. es nieselte und es langweilte).. der tag war dadurch ganz trüb-grau).. er war langweilig und ekelerregend).. weder der wind, noch regen erfrischten, sondern kühlten bis zu markt und seele)

Der fach war auch leer).. es ist so, dass ich mir - bevor ich literaturseiten fertig machte - einen postfach zugelegt hatte, um die post von meinen künftigen literarischen leser-fans, von meiner alltäglichen post zu trennen).. seitdem gehe regelmäßig zu ihm).. zu leerem).. dafür aber immerhin ein spaziergang)..

.. um mich herum passieren irgendwelche in nasse lappen umwickelte gespenster).. Wenn sie heute nur diese verdammte klausur hat, dann ist es ein akademisches stundenpaar) 13 plus ein stundenpaar ist 16).. warum eigentlich 16? Ein akademisches stundenpaar dauert einundhalb stunden).. egal lass 16 stehen, wenn es sich schon so errechnete).. kam nach hause, schaltete die kiste ein).. mir war das Herz fast rausgesprungen! Ich hatte eine Nachricht!!!:::


"Es klappt bei mir nicht immer so mit der Zeiteinschätzung, aber ich geb' mir mühe - mag nicht mich zu verspäten, auch nicht wen sich jemand verspätet."

(16:00)


"aber warum denn.. doch - lass sie lesen."

(16:05)


"Hallo! Uni gut überstanden? Gab's die Klausur?

Über die Zeit - du bist prima - bei mir gehört es fast zum Hauptprinzip.

Dein Gedicht bleibt. Und was sagst du zu seiner Änderung?"

(16:10)


"aha gab's.. wenn nicht - wär's besser... ein horror!..

die Änderung ist gut) lass es in dieser gestalt stehen.."

(16:36)


"schade aber, dass du hast so viel stress erleben müssen... aber, wenn's sie nicht gäbe, hättest du sie jetzt vor dir...

für die 'guten' Änderungen danke, obwohl sie - wenn man es genauer anschauet - das gedicht in irgendeine andere richtung verändern ;-(...

entspann' dich nach diesem stress... oder tust du es, indem du mit halbtausend von freunden und freundfreunden bei 'klassenkameraden' chatest?..

Ich schrieb in meinem Buch zu dem russischen Sprichwort, dass man grenzenlose Seele aufweisen soll, um hundert freunde zu haben, denn jeder freund erhielt einen teil davon!.."

(17:46)


"ne-e) ich habe keinen briefwechsel mit denen, machte grad eben aufgaben. warte auf den jungen mann vom studium, dann entspanne mich auch)"

(17:54)


"dir eine gute erholung und einen sehr gelungenen, glücklichen abend... bis zum treffen... am besten in berlin..."

(18:12)


Und das war's)... das fensterchen unter IHREM, meinem Lieblingsfoto erlisch).. vielleicht blinzelt es noch nach ihrer rückkehr::::


"..ist der abend gelungen?..

wünsche dir auszuschlafen)..

glücklich aufzuwachen)..

und so auch weiterzuleben...

und dein königliches Selbstbewusstsein zu entwickeln - dieses überzeugt besser als alles andere!"

(00:59)



Und in der nacht blinzte es auch nicht).. und bis jetzt nicht mehr).. aber ich werde es wissen, wenn sie auf ihrer seite ankommt).. "klassenkameraden" lassen nicht nur blinzeln, sondern merken und melden auch die zeit, wann SIE das letzte mal auf ihrer seite war).. und auf meiner auch).. falls sie auf dieser war)

Vielleicht ist ihr was passiert?! Oh Gott! Beschütze SIE allein wegen deiner verdammten und bösen menschheit, damit diese durch SIE wenigstens einbisschen besser und gütiger wäre!.. gütiger zu kindern und zu alten)

Gott! Danke Dir dafür, dass Du (nachdem Du eine menge unsinniges auf der erde geschaffen hattest, angefangen von menschenfür, welche kriege für ausbreitung ihrer grenzen - in der blöden überzeugung führen, dass diese grenzen und schranken auf dem territorium ihres nachbarn und nicht in ihren köpfen und seelen liegen, und anschließend dieser - egal wo sie liegen: beim nachbarn oder bei menschen in ihren köpfen - menschen trennenden grenzen und schranken) endlich so eine heilige sache wie INTERNET schuf, welches all diese grenzen - egal wo sie liegen - überwindet und mir ermöglicht, mich mit so einem wunderbaren mädchen direkt in ihrem zimmer, zwei tausend kilometer von berlin entfernt, zu unterhalten und ihr ermöglicht, sich ohne jede angst, ohne irgendwelche garantiebriefe, dieselben kilometer von moskau entfernt, in meinem arbeitszimmer - beide allein, ohne nachbarn, ohne wächter und ohne schranken, voll vertrauen - mit mir zu unterhalten!. Ohne das Internet unterhielt ich mich noch nie - in meinen tausenden von unterhaltungen - so offen, so zutraulich-vertrauensvoll, tiefst seelisch und mit solcher liebe... wenigstens meinerseits)

Gott! Danke Dir auch dafür, dass Du so eine tolle technik wie multifunktionelles Handy schuf, mit dem SIE sich bei ihr in der Küche auf dieses Foto aufgenommen hatte, durch welches ich mich in SIE verliebte).. denn nur in diesem falle, wo ein mensch sich selber - und nicht seinem gegenüber hinter der kamera stehenden - in die augen schaut, können solche Fotos volle natureller Kunst entstehen, auf denen sich dieser mensch gar nicht gezwungen fühlt, sich unwilkürlich nachzubessern, nachzurichten und nachzuposieren, sondern ganz entspannt und vertraulich - wie wir beide in unserer nächtlichen sitzung - die tiefen seiner augen, die tiefsten tiefen seiner seele aufnimmt)

Gott! Danke Dir für das alles, ganz zu schweigen von dem komputer selbst, denn ohne den wäre dies alles überhaupt nicht möglich und hätte nie stattgefunden)

Ich holte IHR Gesicht, IHRE Augen, IHRE Lippen mit einem wie bei der Sixtinischen Madonna in den Mundwinkel leicht flatterndem und etwas ängstlichem Lächeln auf den flachen monitor meines komputers).. vergrößerte dieses auf den ganzen bildschirm).. hing diesen in die ehrenecke meines arbeitszimmers an).. wozu brauche ich noch monitor?.. keine statistiken mehr werde ich mir sowieso anschauen).. und die nachrichten auch nicht).. ich werde SIE anschauen).. mich mit IHR unterhalten).. SIE verehren).. leben mit IHR).. SIE anbeten.. SIE begehren).. und SIE wird mich anschauen, ihren Kopf etwas zu seite neigend).. mir zuhören und mir etwas, ganz leicht, zulächeln).. oder, falls mir wieder irgendein blödsinn ausrutscht, auch über mich lächeln).. so wie SIE es jetzt auch tut).. während ich vor IHR sitze).. SIE anschaue).. und endlich schreibe).. schreibe).. schreibe)

wäre es nicht SIE gewesen - hätte niemand).. und nie).. und nichts von dieser Internetromanze erfahren, welche sich womöglich noch im Internet fortsetzt).. wenn wir von unseren nächsten).. von unseren freunden).. von unseren brüdern und schwestern nicht gesteinigt werden).. und wenn das kleine verweis-fensterchen unter IHREM Foto in meiner heiligen Ecke irgendwann zu blinzeln beginnt)))))

Nun bist Du nicht mehr da -
Was bleibt Verliebten dann?
Das Leben im Unglück,
Das Schicksal ohne Schmuck.

Das Leben ohne Träume
In völlig dunklen Räumen!
Sei nun gebetet Gott
Um den Befreier-Tod.

Löscht sich das Liebeslicht,
Und rettet nur Gedicht.
So plötzlich wird das Reich
Vom Leid und Schmerzen reich.

Zerfällt die ganze Welt,
In der man selbst zerfällt,
In Einsamkeit allein -
Kein Leid darf schlimmer sein.

Doch Botschaft dieses Leids,
Dass mir die Liebe bleibt,
Sie erntet man im Herbst -
Du bist die Ernte selbst!



Aber mein Kontakt-Link kontakt@literatur-viktor-prieb.de bleibt für SIE für immer blinzeln.



Moskau - Berlin, einer herbstlich-regnerischen Nacht des Jahres 2007

Lesen Sie dazu das Gedicht (auf Russisch) vom November 2008 zum Jahrestag der "Internetromanze"




Leser-Autor-Forum zu der Chat-Novelle "Die Internetromanze"

13.11.2007

Viktor, ich habe deine Novelle, "Die Internetromanze" - nicht ohne Vergnügen gerade gelesen. Aber nun denke ich - vielleicht wäre es doch besser, diese nicht zu lesen..

Mal ehrlich, du kannst aber auch "Dachschaden" davon tragen. Es ist schön geschrieben, aber.. die Einführung ist zu lang und weit weg vom Hauptthema. All diese Überlegungen und Ausführungen über die Kritik und das Kritisieren, über die Zensur und die Zensoren, über Mobiltelefone und Komputer. Diese Armseligkeit harmoniert gar nicht mit dem wirklich Göttlichen. Bei deinen Lesern kann der Eindruck entstehen über die Aussichtslosigkeit des Autors, die ihn zum Suchen nach einem "Lichtstrahl in einem dunklen Zarenreich" treibt.

Dabei ist der Autor, wie die Leser aus seinem autobiographischen Buch "Der Zug fährt ab" wissen, ein Mensch mit komplexem Schicksal, der einen steinigen und dornenreichen Lebensweg durchgegangen ist, der alle Wechselfälle des Lebens durchgestanden hat und nie vor ihnen passte oder auswich. Trotz alledem - oder gerade deswegen - hat er die höchste Fähigkeit beibehalten, zu lieben und geliebt zu werden, das Gute den anderen Menschen zu schenken und eine Festung gegen jede Bosheit und Niederträchtigkeit zu sein.

Und plötzlich wird die Fantasie und der Traum des Autors von Schönem durch den Versuch ersetzt, alle Realitäten mit seinen Überlegungen über gestaute Seelenschmerzen, durch die Kritik des Alltäglichen durchzustreichen...

Sehr mutig und rührend: "Du siehst diese an dir vorbei eilenden Mädchen und begreifst deutlich: Sie sind wie in einem Aquarium... - Nur gucken! Mit Händen nicht anfassen! - wie im Museum.". Vielleicht ist es ein Komplex? Wieso lehnst du kategorisch alle anderen Rezepte ab? Es gibt solche ganz bestimmt.

Ich behaupte entschieden, dass sich die meisten modernen Frauen in unserem Alter ganz schön erhalten haben und keineswegs den Jugendlichen unterlegen sind. Ganz im Gegenteil, sie gehen zu Fitnessstudien, Joggen, führen gesundes Leben - es wäre also eine Menge zu tun für deine Hände.

Ich habe den Eindruck, dass diese Novelle das Resultat nicht nur deine Kreation, sondern eher die des Komputers mit deiner Beteiligung. über Mobiltelefone bin ich ganz anderer Meinung. Natürlich sind die Vorteile der Komputertechnik unbestritten, aber eine übermäßige Komputerbegeisterung kann gefährlich sein. Deren Ergebnisse sind bereits zu sehen.

In der Novelle ist viel Fantasie übers Alter im Spiel. Die nächtlichen Komputerleidenschaften sind mit einer unglaublich gesunder Verführungskraft beschrieben worden und bringen den Leser auf ganz andere Gedanken. Normalerweise werden nur Menschen nach 70 zu Alten gezählt. Dein Alter ist nur das Alter eines reifen Mannes.

Und wie empfindet SIE all DAS? Die Information ist ja von einem konfidentiellen Charakter. Das sind nur so - meine ersten Eindrücke. Ich versuchte nicht zu übertreiben und, hauptsächlich, dich nicht zu kränken.

Pass auf dich auf, viel Gesundheit und viele gesunde Nächte, viel Glück und Wohlergehen

Wladimir (Oberst a. D., 50 Jahre alt), Simferopol, Ukraine

Wladimir, deine Rezension hat mir sehr gefallen - vielen Dank! Einschließlich für deine männliche zurechtweisende Unterstützung.. Als ich es las, lachte ich sogar manchmal: Du hast so toll - mit unserer gesunden Männerpsychologie - darauf reagiert, und ich habe es gut verstanden.. Du hast es klasse geschrieben! Was hat damit "kränken" zu tun? Lass uns auf dem Internetportal "odnoklassniki.ru" Freunde werden..

Ich wollte zu deiner Rezension etwas später detailliert Stellung beziehen und jetzt nur kurz antworten, weil ich gerade mit dem Übersetzen der Internetromanze intensiv besch?ftigt bin (einschlie?lich Gedichte und sogar fremde Epigraphe)... Der Erfolg ist während dieser 4-5 Tage einfach verrückt! "Die Internetromanze" steht in meinen Statistiken unter meinen anderen "Werken" an der ersten Stelle. Dabei ist sie noch gar nicht in Suchmaschinen..

Siehst du - schon wieder war ich gezwungen, mir diese Statistiken anzuschauen.. Ich übertreibe ja mit denen und gucke sie nur aus geschäftlichen Gründen durch. In der Novelle habe ich alles auf diese geschoben, um mich - bei meiner Offenheit - bei manchen anderen und mehr als Statistiken intimen Sachen nicht zu denunzieren.. Und mit Händen ist bei mir auch alles in Ordnung: noch nie in meinem Leben ohne Zutun geblieben..

Mit Realitäten verstehe ich dich gut, nur die Realitäten verstehe ich nicht.. Wo sind sie denn?.. Dieselbe Frage stellt auch "Die Internetromanze". Ist diese Realität der erste, deiner Meinung nach überzogene und armselige, vom Volumen her vierte Teil der Romanze? Der zweite größte Teil ist sogenannte virtuelle Welt - dieselbe Internetwelt, welche alle irrealen Gefahren verbirgt, die auch die "Dachschaden" verursachen können. Und was ist dann der letzte vom Volumen her siebte und abschließende Teil der Romanze? Das ist nämlich die surreale Mischung aus allen Realitäten und Virtualitäten - eine Mischung aus dem Unglück und Leiden mit dem Glück, die von der Romanze eben zum Leben an sich erklärt wird!.. Zu einer einzigen Realität, die das Recht hat zu existieren!

Ich studierte auch die marxistische idiotische Dialektik, aber jetzt gefällt mir mehr Immanuel Kant, der dort in Königsberg mit unserer Schulkameradin Luba lebt, und seine heutigen wissenschaftlichen Nachfolger, einschließlich meiner Tochter. In ihrer Theorie "Der Radikaler Konstruktivismus" behaupten sie sehr begründet, dass die uns umgebende Welt - dieselbe Realität also - nichts anderes als eine im Kopf jedes Menschen durch unser Gehirn geschaffene Konstruktion sei. Und nur diese Konstruktion jedes Menschen ist seine Realität, für welche jeder auch seine Verantwortung trägt..

Also, willst du, Wladimir, Realität, konstruiere diese.. Ich habe sie konstruiert.. radikal!..

Und natürlich habe ich die Veröffentlichung dieser Romanze mit IHR vereinbart - was denkst du über mich?! Außerdem, es gibt in dieser Romanze nichts - aber auch gar nichts! -, was SIE beflecken könnte.. im Unterschied zu mir.. aber mich hast du ja ganz schnell und ganz präzise unter die Lupe genommen..

Ich schreibe dir, wenn ich mit der Übersetzung fertig bin (zum Wochenende - hoffe ich). Alles Gute

Viktor


16.11.2007

Meine Eindrücke nach dem Lesen der Novelle "Die Internetromanze".

Der Autor wagte es, aus seiner ausgedachten erstickenden Welt und gelang in einer noch mehr ausgedachten Realität. Man kann dem alten Hund keine neuen Tricks beibringen...

Alles, was die Verlockungen der Elektronikgesellschaft betrifft, hat Recht zu existieren. Und jeder bestimmt für sich selbst seine Abhängigkeit davon. Was heißt hier schon "die Kontaktpflege stört die Arbeit"?. Das heißt, dass der konkrete Adressat stört! Und was das Mobiltelefon betrifft, ist es eine offensichtliche Pose!

Die detaillierte Beschreibung von Wanderungen durch die Internetseiten und die Statistiken (pure Abhängigkeit und purer Müßiggang, der bekanntlich aller Laster Anfang ist) ist zu redselig und zu lang, obwohl den Zustand des Autors natürlich irgendwie erklärt... Und das Internet erwies sich als gar nicht so simple und bewies, dass es unausweichlich und nützlich ist.

Die Vergangenheit ist vollkommen, weil sie voll gekommen und vergangen ist, die Zukunft ist vollkommen, weil sie so in unseren Träumen erscheint. Die Ehrlichkeit des Autors, seine Offenheit, seine Emotionalität sind in sein eigenes Innere gerichtet, in sein eigenes Leben, wie beim Beichten. Seine Lebenshorizontale ging - scheinbar grundlos - sprunghaft hoch bis in den Himmel. Und die Zukunft schien so hell wie die Sonne zu sein, sodass der Atem stockt. Das Mädchen von "Klassenkameraden"-Portal antwortete höfflich die Fragen, ohne Etwas zu versprechen und ohne im Grunde genommen auf den Aufruf "Liebe mich wie ich dich!" zu antworten.

Aber die Geschichte erzählt nicht darüber! Die Fähigkeit eines Menschen, so emotional und aufdringlich - fast maniakalsch - über seine Gefühle zu schreien, ist eine Charaktereigenschaft, die nicht von allen verstanden wird, und das Gewünschte dadurch nicht erreicht wird. So eigenartig ist er! Und basta! Es ist unmöglich aus der Entfernung von der ausgesteckten Hand zu lieben. Und aus der Entfernung von Tausenden Kilometer?

Pretty yung girl kriegte Angst, weil sie aus paranoidem Moskau ist... Der Poet kann nichts ausdenken, nur ausleben. Und die Echtheit der Gefühle ist leicht zu erkennen.

Wahrscheinlich ist dies gerade das Leben - aus Augenblicken bestehend, die so viel Genuss, Leiden und Qual beinhalten...

Weine dem, was war, nicht nach und läch'le dem zu, was kommt. Ich werde nie müde zu sagen: "Das Leben ist BEWUNDERSWERT!"


Luba (Managerin, 55), Königsberg, Russland

Luba!.. Vielen Dank für deine Rezension und die Unterstützung! Aber du bist kalt und streng zu mir an der Stelle.. und ich will nicht in dir das verdächtigen, was ich in anderen Mädchen älter als 19 verdächtige und befürchte..

Ich wollte die Antwort bis zu Pause verschieben, wenn ich mit der Übersetzung der Romanze fertig bin,.. aber antworte nun sowohl dir als auch Wladimir (oben).

Weißt du, warum ich lachte, Wladimirs Brief lesend? Wladimir ist ein Klüger, aber so ein strenger Kerl - richtiger Oberst wie bei Alla Pugatschewa.. Als ich seine Zurechtweisung wegen meines armseligen, schlampigen Lebens und Verhaltens las - nicht ohne Komplimente für meine Kampffähigkeiten allerdings - stellte ich mir mich selber wie ein Leutnant auf dem Teppich beim ranghöheren Freund vor. Nach der Art:

"Wie kannst du so Etwas tun?! Du, ein kampferprobter Offizier! Zu locker geworden, Herr Leutnant! Bring dein Leben in Ordnung!.."

Dieses Bild machte mich so lustig, dass ich lange und gutmütig gelacht habe, denn solche Zurechtweisung von einem Kampfkameraden unterstützt einen natürlich..

Nach Wladimirs Kritik, die für mich nicht unerwartet kam und nicht die letzte sein wird, führte ich ein paar Epigraphe als Blitzableitungen ein.. Das haben sie falsch verstanden, dass ich so ein armseliges Leben führe.. ich führe ein sehr spannendes, erfülltes und glückliches Leben, weil ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehe und das nun bis zum Ende meiner Tage tun werde.. Die Unzufriedenheit kommt dadurch, dass ich - egal wie viel ich arbeite, und ich verbringe 12 Stunden vor dem Komputer - trotzdem unzufrieden bin, trotzdem ist es mir zu wenig.. und ich bin derjenige, der wütend wird, wenn ein Tag bei mir ohne ein Gedicht zu schreiben vergeht, die Ladung klemmt.. die Schreibblockade usw., und statt dessen viel manchmal von Außen aufgedrungenen leeren Betriebsamkeit..

Übrigens, wie alle wissen, enden die meisten erfolgreichen Regisseure, Maler, Schriftsteller in Alkohol- oder Drogenabhängigkeit.. und sie tun das ganz bewusst, opfern sich, um wenigstens Einbisschen nochmals zu schöpfen und diesen Augenblick des Schöpfens nochmals zu genießen.. Ich verstehe sie gut, wähle für mich aber einen anderen Weg..

Deswegen ist der Anfang auch kein Kokettieren und keine Pose. Jede Pose ist eigentlich Lüge und du widersprichst dir selbst, wenn du an einer Stelle zurecht behauptest, dass ich ehrlich über alles rede, und an der anderen, wo dir das nicht past, was ich rede, beschuldigst mich gleich der Pose.. Ljuba, ich habe ja nichts gegen dein Handy - du bist eine Geschäftsfrau, du brauchst es.. ich nicht.. und schon gar nicht die türkischen und afrikanischen Rotzbengel, die diese hier bei uns am meisten haben..

Ich kann nur meine Gefühle nutzen und nur mich selbst denunzieren, obwohl es bei mir gerade nicht so kritisch ist.. Die Stunde schlägt nicht nur für mich! Sie schlägt für euch auch und für sehr viele sogar.. für all diejenigen, welche als die vom Gott nach seinem Ebenbild geschaffenen Menschen - am Fließband stehend - glücklich sind!.. Menschen verlieren ganz schnell den Gesamtblick auf ihr Leben, auf ihre Anforderungen ans Glück.. und es wird ihm dabei von sozialen und wirtschaftlichen Systemen sehr geholfen, denn ohne Armseligkeit der menschlichen Existenz brechen all diese Systeme zusammen!

Stell dir mal vor: Alle Menschen spucken auf ihr Fließband und - statt die gleiche Schraube jeden Tag und Tag für Tag lebenslang zu drehen, wie es ihm jemand - nicht Herr Gott! - vorbestimmt hat - gehen Gedichte schreiben!.. Sogar mir ist bei dieser Vorstellung angst und bange geworden.. In dieser von Busch entfesselten Antiterroristenhysterie werde ich noch zu einem sozial-gesellschaftlichen Terroristen erklärt und in Guantanamo Bay gesteckt.. für Hetzen der Menschen zum glücklichen Leben!..

Die Einleitung ist natürlich zum Überdruss langweilig und überzogen, wie es Wladimir auch richtig sagt, und ich selbst - mit meinem wegen solchen Lebens verkauten und für Humor verkauften Sarkasmus - ein totaler Armleuchter... Das ist aber doch der ganze Sinn der Sache! Das ist ja ein literarischer Trick.. Umso wunderschöner ist dann die darauffolgende Umwandlung nach dieser Nacht!..

Lew Tolstoj sagte:

"Das Glück ist das, was es gar nicht gibt und trotzdem kommt der Tag, wo es nicht mehr existiert."

Und ich sagte in der Romanze:

"Das Unglück ist es, was es nicht gibt und trotzdem kommt der Moment, in dem jeder Mensch sich glücklich fühlt!."

Und das ist Wert, mit allem aufzuhören und alle Kräfte an die Suche nach diesem Moment oder sogar an eine künstliche Beschaffung dieses Moments dieser sogar vielen Momente zu setzen, die unser Leben bestimmen eben, wie du schreibst, und unsere Verpflichtungen unserem Leben gegenüber. Nur diese Momente erscheinen uns auf dem Sterbebett - und gerade das nennt man Partikulargericht - und erst dann zu begreifen, dass du gar nicht gelebt hast, gleicht einem Eigenurteil zur Hölle..

Mein in einer von mir mit 22 Jahren geschriebenen Rubaija erklärter Sinn des Lebens besteht darin, dass:

Mein Leben darf nur Stunden dauern,
Nur darf Verweil in ihm nicht lauern
Und Stürme aller Hundertjahre
Sollen den Alltag wegverhauen!..

Und dieses Wundermädchen habe ich durch meine Manie gar nicht erschreckt - eher ihre Umgebung, während sie, die Kleine, alles in dieser Nacht gefühlt hat, was ich euch hier übers Leben zu erklären versuche, und was wir - als alte und weise Menschen natürlich verstehen, aber vergessen, das alles auch noch zu fühlen: die Verantwortung für die Würde unserer göttlichen Essenz als Menschen..

Literarische Tricks hin oder her, aber die Realität besteht darin, dass ich bereits seit zehn Tagen praktisch nichts esse - und es auch nicht will - und kaum schlafe, nur noch schreibe und mich, wie du siehst, unterhalte.. und du sagst, dass ich wegen des Wesentlichen auf die Pflege von Freundschaftsverhältnisse verzichte.. Ich war 98 kg (was mich am meisten beleidigte!) und bin jetzt 92 geworden! Und die Energie sprudelt dabei wie verrückt - die Kilogramme verbrennen. Wenn ich hinaus spazierengehe, scheint sich Asphalt unter meinen Füßen zu biegen, wie es früher war, als ich von meinen Sommerarbeitsausflügen im Norden Sibiriens zu blassen und kranken Städtlern zurückkehrte, die ihre Urlaube und Ferien in der Stadt oder an Kurorten verbrachten.

Mit Handys kokettiere ich auch nicht. Mobiltelefone waren nicht für die Verblödung von Jugendlichen, sondern für Militärzwecke und Raumfahrt entwickelt worden. Nach dieser Entwicklungsphase dienen sie einer schnellen und sicheren Kommunikation, die in jedem Geschäft notwendig ist. Aber Jugendliche brauchen sie nicht - sie haben keine Geschäfte!.. Sie sollen in ihrer Freizeit, in U-Bahnen für Mädchen Gedichte schreiben und nach schönen Worten nicht in Handys, sondern bei sich drinne suchen.. Dann bleiben auch für die Alten bei Mädchen weniger Chancen mit ihren schönen Worten.. und die Mädchen mit königlichen Ansprüchen kriegen dann weniger Angst, alleine zu bleiben..

Wladimirs tröstende Altersberechnung ist auch so eine Sache.. Die Altersdifferenz zwischen diesem Mädchen und mir beträgt nur einpaar Jahre.. Sie - genauso wie meine Töchter, meine Exfrau und alle Frauen der Welt - tut mir deswegen leid.. Denn diese Berechnung ist ganz einfach und sogar primitiv: Das Mädchen heiratet in zwei-drei Jahren und verschwindet im "Schwarten Loch" aus Kindern, Sorgen um diese, Glück von ihnen usw. - ein statistisches Fließband nämlich. So wie sie - aber auch wir, Männer, eigentlich - in diesem Loch verschwanden.. Und sie taucht aus diesem auf in unserem Alter, während sich bei uns kaum noch etwas verändert, na, vielleicht Knie und sonstige Gelenke fangen an, etwas mehr zu quietschen.. So ergibt sich auch diese Altersdifferenz: dort zwei-drei und danach zwei-drei Jahre..

Was moderne, reife, sportliche und schöne Frauen betrifft.. Das ist doch meine Exfrau - Oma meines Enkelsohnes, mit der ich sehr befreundet bin. Sie ist das modernste, sportlichste, schönste und weiseste Mädchen! Warum soll ich dann noch zur Seite schielen?! Ich hoffe nur, dass es ihr ihrer Weisheit reicht, der Verführung nicht zu verfallen, mich auch zu steinigen, wie es mit meiner jungen Kleinen in ihrer Umgebung zu passieren scheint, wofür ich die ganze Verantwortung und Schuld trage..

Viktor - Doktor Faust und Mephistopheles in einem


17.11.2007

Viktor! Ich habe "Die Internetromanze" gelesen.. - einfach sprachlos! Ich bin kein Literaturkritiker, aber es rührt die Seele. Ich weiß es nicht: Vielleicht ähnelt das Sujet meinem gegenwärtigen seelischen Zustand. Wenn Sie noch Etwas zu veröffentlichen haben, veröffentlichen Sie das! Das ist heutiger Tag. Nicht ausgeschlossen, dass es auch der morgige ist... Entschuldigen Sie diese meine Verworrenheit. Es hat mich einfach GETROFFEN!!!!!

Galina (Lehrerin, 42), Jassnoe, Russland

Danke Dir, Galina, für deine emotionale Worte. Das ist wahrscheinlich die erste Rückmeldung, in der ich die getroffenen Emotionen von Lesern spüre. Ich will damit nicht die anderen Leser kränken. Das ist eher die Kritik an mich selbst, dass ich dieselben mit meinen anderen Schreibereien nicht getroffen hatte!

Sehr gerührt, weil ich es nicht ausgedacht habe und es mir immer noch weh tut... Alles, was ich jemals schrieb, steht im Internet auf meiner Seite www.literatur-viktor-prieb.de veröffentlicht, z. B. in der Poesie. Auch die gerade begonnene Diskussion mit meinen Lesern über diese Romanze, die gerade mal eine Woche alt ist...

In einer ähnlichen lyrischen Manier sind "Kiewsker Nacht - zum tausendjährigen Jubiläum des Christentums in Russland", "Das Zauntürchen ins Nirgendwohin", "Der Kleine" (als ein Kinderbuch) und der letzte Teil meines Buches "Der Zug fährt ab" geschrieben.

Und das ist die beste Verworrenheit, die ich je gelesen habe. Das Beste für mich, wer gerade das wollte, eure Herzen und Seelen erreichen...

Alles Gute für Dich

Viktor


19.11.2007

Guten Tag,

Habe "Die Internetromanze" gelesen! Danke - hat mir gefallen... Allerdings gefiel mir der erste Teil besser (ehrlich genug).

Ich habe Ihren Zustand im Verhältnis zu dem Mädchen verstanden, aber sowie ihr Foto als auch ihren Chat sehe ich unter einem ganz anderen Winkel.

Ich kritisiere nicht, es hat mir wirklich gefallen. Genauso hat mir etwas von Ihren Gedichten gefallen, aber gelesen habe ich wenig (wie immer zu wenig Zeit).

Ansonsten viel Glück für Sie.

Elena (Genforscherin, 40), NYC, USA

Danke, Elen, für die Teilnahme.. ich brauche jetzt sehr solche Teilnahmen, denn die Romanzen gehen - wie immer - schnell zu Ende und dann beginnt das, was ich vorhersah und in der Romanze schrieb: die Steinigung.. Und hier bin ich - der immer noch wusste, was zu tun ist und immer genug Kraft und Mut dafür hatte, falls jemand mich in die Ecke trieb, - zum ersten Mal etwas hilflos und brauche Hilfe von Frauen wie Du..

Viktor


20.11.2007

Salute! Ich begrüße Sie so, um Respekt ihrem Talent zu erweisen, mit dem Sie als ein seeliger Mensch das Gute säen und die Liebe in die Welt tragen.. Ich war angenehm erstaunt beim Lesen Ihrer Novelle "Die Internetromanze"... bin dafür sehr dankbar und möchte Ihnen mit demselben zurückzahlen..

DANKE IHNEN!.. Für ihre Gedanken, für Ihre Gedichte, für Ihr herzlichen Verhältnis zu der Welt und zu den Menschen, für Ihren Glaube, für Ihre Töchter, die Sie als Jungfrau Maria behandeln. Sie sind ein echtes Vorbild eines Mannes und... ein Lichtgestallt... DANKE!

Margarita (Journalist, 34), St.-Petersburg, Russland

Danke Dir, Margo..

Talent, nicht Talent.. Wegen so einer eingebildeten Verehrung schreiben mir meine Verehrer wahrscheinlich nicht, während ich ihre Feedbacks so sehr brauche.. Ich mit meiner kindischen Neugierde entbloße meine Seele vor allen, stelle mich in die Ecke und warte darauf, was passieren wird..

Und hör auf mich wie ein Talent zu siezen! Ich bin ein ganz einfacher Mensch. Das Siezen stört den Kontakt, nach dem ich bei Menschen suche. Mein einziges fast masochistisches Talent besteht darin, nach Leiden zu suchen und zu leiden..

Die Romanze ist zu Ende.. jetzt beginnen menschliche - nicht mehr kindische - Reaktionen.. ich kenne das.. sie - die Kleine - nicht.. und es tut mir für sie weh.. ich darf mich nicht mehr mit ihr unterhalten.. In Dir sehe ich einen Menschen, der uns nicht steinigen würde.

Viktor

Meine Verehrung gilt nicht nur der Romanze... Es hat mir alles gefallen.. Man merkt, dass es verschiedene Zeitabschnitte sind, und man sieht das Leiden und die Seelensuche... Aber hauptsächlich sieht man die Antworten für alle, wer sehen und hören kann... oder sehen und hören will und selber noch auf der Suche ist...

Margarita

Das ist ja das Wichtigste für mich - wahrscheinlich als Physiker -, dass ich, nach Antworten suchend, versuche auch die Fragen an sich so global zu formulieren und die Antworten so global und philosophisch zu finden, dass sie nicht nur für mich, sondern auch für alle hilfreich sind.. für Probleme der Menschheit.

Wenn ich meine mit 20 Jahren geschriebenen Gedichte nochmals lese, wundert mich meine damalige Weisheit.. Und manchmal kommt sogar Zweifell, dass ich jetzt vielleicht nicht mehr so weise bin.. degradierte am Alter.. Aber dann sehe: anscheinend doch nicht.. sie ist geblieben.. Wo soll sie denn hin?.. Man sagt ja, dass sie im Alter nur noch größer und reifer wird.. bei manchen jedenfalls..

Viktor

Mach Dir keinen Kopf wegen der Steine. Sie sind nicht mehr als eine Prüfung.. Die ganze Welt um uns herum ist unseres Innere. Das sind wir. Und du gehst in vielen Deinen Werken mit Demut und Bescheidenheit durch diese Welt.. Und unterziehst Dich selbst allermöglichsten Prüfungen: und nochmals so! und nochmals - schaffst Du es jetzt?! Und das sind diese Steine - nichts Anderes. Es gibt sie alle nicht, und mich auch nicht - nur DICH gibt es! Deswegen darf es Dir nicht wehtun...

Gehe etwas zur Seite, schaue von dort alles an und lache darüber... und schenke dem keine Achtung... wenn Du es schaffst, hört alles gleich auf... und alle hören auch auf.

Und noch etwas: Wenn es alle so trifft, ist es doch gut. Es gibt ja für sie auch niemanden - nur sie selbst. Und für sie ist es auch eine Prüfung.. Und stell Dir vor, wie sie ihre Liebe, ihre Gefühle, sich selbst dadurch gesteinigt haben, wenn sie vor sich selbst, vor dem Hellen und vor den Heiligen (in Deiner Person) die Flücht ergreifen und das alles steinigen wollen... SICH SELBST!..

Lass die Menschen noch sich selbst prüfen. Sie sollen doch noch ihre Chance kriegen und nicht nur eine... Na, gut, sie haben es diesmal noch nicht geschafft, auf dem Wasser wie auf dem Trockenen zu gehen. Lass sie noch weiter gehen!

Und beliebiger menschlicher Glaube unterstützt jede Lehre, jeden Glauben. Im Wesentlichen ist es nur ein Glaube.. Ans Höchste! Ans Gute! An die Liebe! Nur verwechseln wir manchmal die Liebe mit dem Eigentum...


Margarita

Lachen mochte ich schon immer sehr gern.. jetzt kann aber nicht mehr - zu sehr durch diese Situation in die tragischen Höhen getrieben worden.. und lebe dort, warte darauf, wann ich zurück runterstürze.. erst dann lache ich richtig..

Deine These "Unsere Welt ist unseres Innere" ist ja die These aus der von mir hier bereits erwähnten Lehre "Der Radikale Konstruktivismus", die noch von Immanuel Kant mit seiner "intellegiblen Substanz" - "das Ding an sich" - begonnen worden war: Die Welt außerhalb uns ist nichts Anderes als ein Produkt unseres Gehirns, seine Konstruktion, die es als unser Diener uns bietet, damit wir in dieser Außenwelt überhaupt noch irgendwie zurecht kommen und überlebten.. Darin besteht auch das Wesentliche: Keiner darf das Recht in Anspruch nehmen, darüber zu bestimmen und zu diktieren, was in dieser Welt richtig und rechtens ist und was nicht - es gibt genau so viele Welten, wie viele es uns gibt!

"Übers Wasser wie auf dem Trockenen zu gehen" ist Spitze! Ich wusste bisher nicht so genau, was ich tue, und jetzt habe ich es begriffen: Ich versuche in meinem Leben übers Wasser - wie ER - zu gehen.. und lande ständig in die Pfütze.. Trotzdem ist es toll - zu versuchen und erst dann in die Pfütze landen, statt in dieser von Anfang an zu leben und - noch schlimmer! - sich damit auch noch zufriedenzugeben..

Wie verwechseln die Liebe nicht mit Eigentum - die Eigentümer tun dies (das scheint mein Hauptproblem auf der anderen Seite zu sein!).. Diejenigen, die überall um sich herum das Eigentum besitzen wollen.. Und ich will es nur in mir drin haben.. Ich schreibe darüber in meinem Buch "Der Zug fährt ab": Mit dem, was ich in mir drin habe, kann ich überall hin und überall leben, während das, was wir außerhalb uns besitzen, verliert man so schnell in allerlei historischen und sonstigen Kataklysmen... Man kann nur Fähigkeiten besitzen: die Fähigkeit zu denken, die Fähigkeit zu lieben, die Fähigkeit zuzuhören und zu verzeihen... und die Hauptfähigkeit - an Leiden der Anderen zu leiden, statt diese zu genießen..

Viktor


20.11.2007

Hallo Tatjana,

anbei schicke Dir mein letztes Werk "Die Internetromanze". Ich kann mir vorstellen, wie Du mich anschauest, nachdem Du es gelesen hast (Du warst ja schon zu unserer Studiumszeit sehr streng!). Aber im Epigraph ("Frage nie, wenn es läutet, wem die Stunde schlägt - sie schlägt immer für Dich") versuche ich die Angriffe gegen mich abzuwehren, die meine Beschreibung meines Zustandes (angeblich meines - lies es bitte doch als literarisches Werk) am Anfang der Novelle aufrufen kann.

Ich beschreibe ja in der Tat den Zustand von 95% Menschen (die Prozentzahl ist absolut willkürlich und unbegründet genannt), welche die Perspektive verloren haben... den allgemeinen Blick auf ihr Leben... und sterben entweder am Fließband, oder im Alltag, oder an dem gefährlichsten für Menschen - an der Selbstzufriedenheit.. Es freut mich, dass es Dir - wegen Vielseitigkeit deiner Interessen und Durst nach Leben - nicht droht. Alles Gute

Viktor

Hallo Viktor!

Es ist nicht so, dass mich Deine "Internetromanze" sehr überrascht hat, - eher bedrückt. Deine Weltanschauung oder dein Zustand (angeblicher Zustand, wie Du schreibst) ist einerseits verständlich, aber Du hast absolut nicht recht, was 95% betrifft.

In meiner Umgebung, in meinem Lebensraum, gilt ganz andere Statistik, obwohl es nie ein ideales Leben für alle gab. Es gab genug Probleme in der Geschichte von unseren Vorfahren. Ich lebe seit einiger Zeit nach dem Motto: "Keiner ist mir Feind, keiner ist mir Freund, aber jeder ist mir ein Lehrer". Also, Du auch.

Es ist gut, dass Du Deinen Zustand im voraus als "angeblicher Zustand" kommentiert hast. Ich will hoffen, dass dieser bei Dir doch anders als in der Romanze ist. Ist Dir überhaupt die Grenze zwischen dem Gedankenspiel und der Realität noch bewusst? Es läutet zur Vorlesung... Alle besten Glückwünsche Dir und Deinen Nächsten.

Tatjana (Professor-Physikerin, 55), Omsk, Russland

Ach, Tanja!
Du hast mich so was von enttäuscht mit deiner primitiven und langweiligen Realitätsthese, dass ich doch glaube, dass meine 95%-Statistik vor allem dich und deine Umgebung am Lehrstuhl-Fließband gut erfasst und deine marxistische Realität ist.

Nach langer Zeit mit "blöden" Schülern und Studenten erkrankt man an der Unfehlbarkeit (als Berufskrankheit von Pädagogen) und wird zum Richter über seine sich in der Realität verirrten Schafe...

Ansonsten, falls du dich wircklich noch für etwas Neues über Realitäten interessierst, kannst du oben meine Ansichten darüber sowie über Realitätsgrenzen finden...

Gnade deinen Studenten!

Und etwas irreal Fantastisches wünsche ich dir

Viktor


23.11.2007

"Die Internetromanze"!.. es regt auf und man will lieben!


Natali (Beamtin, 44), Tomsk, Russland

Danke, Natali!

Solche Rückmeldungen helfen und entlohnen für den seelischen Striptease. Aber sonst beinhaltet ja die Romanze den Aufruf zum Aufstand gegen Alltag, gegen alle Schubladen, in welche alle Menschen nach irgendwelchen Standartmerkmalen wie das Alter oder sonst noch was - die kann man gar nicht aufzählen - aussortiert reingeschoben werden.

Also, wenn meine Romanze Dich aufgeregt hat, freut es mich sehr: An diesem Tag hast Du weniger Alltag! Und wenn es Dir nach Liebe ist - liebe!.. Ich genehmige es Dir!.. Das ist das größte Grundrecht eines jeden Menschen. Dieses Recht nicht in Anspruch zu nehmen, ist ein Verbrechen gegen sich selbst, gegen eigenes Leben, gegen die Menschlichkeit!

Ich wünsche Dir viel Glück dabei!

Viktor


23.11.2007

In der Nacht begann "die Internetromanze" zu lesen. Muss aber zugeben, nur fünf Seiten geschafft zu haben - es war ja die Nacht immerhin und früh aufstehen musste ich auch. Die ersten nächtlichen Eindrücke - das ist MEIN Lesen. Alles, um was es sich handelt, ist mir nah und verständlich. Was besonders interessant ist: Ich fand Spaß nicht nur in der Beschreibung von Gefühlen und Emotionen, sondern erweiterte auch meine technischen Komputer-Internet betreffenden Kenntnisse. Bin gespannt das Lesen fortzusetzen.

Danke. Viel Glück und Inspiration!

Larisa (Informatikerin, 53), Georgia, USA

Schade, dass Du nur fünf Seiten geschafft hast. Die meisten finden gerade diese besonders langweilig. Noch vor einem Jahr wäre ich selbst für solche Informationen über Details des Internets, über Google usw. sehr dankbar. Irgendwie hat es keinen interessiert und ich bezweifle, dass alle das bereits wissen. Du hast dies als erste gemerkt.

Schlafen muss man - missbrauche Deine Nächte nicht. Ich weiß, wovon ich rede - bin jetzt verliebt und schlafe deswegen fast gar nicht... bereits seit drei Wochen.

Alles Gute!

Viktor


24.11.2007

"Die Internetromanze"... seelenrührend geschrieben - braver Junge. Ein Dichter ist immer ein offener Nerv. Ich verstand es schon immer so. Nur, diese Verwandlung Tomsker Burschen-Physiker in deutschen Doktor Faust... - hm-m-m-m! Eine Wiederholung. Das war schon mal bei Goethe. Heute ist die Welt anders. Wie anders? Es gibt in dieser mehr Wärme und Zauber. Sie ist nicht begriffen, aber begreifbar. Man soll nur die Blickwinkel ändern. Augen kneifen einbisschen, in die Sonne guckend, und schon begreifst du mehr...

Lebtest Du irgendwann in Antikem Rom und warst dort ein Poet? Wunderbar. Und wo sonst? Wo zieht es Dich hin? Überleg's Dir. Ich lebte z. B. in altem Ägypten und mochte es gerne, mich zwischen Dimensionen bewegen - dort konnte man dies. Dann in Lateinamerika, China.. War im russischen Norden als Pilot und kann mich heute noch daran erinnern, wie mein Flieger abstürzte, und mein Leib verbrannte...

Und heute sind wir da. Mit unserer ganzen Erfahrung. Wozu? Kennst Du die Antwort auf diese Frage?

Marina (Physikerin, 54), Moskau, Russland

Danke Dir, Marina, dafür, dass "mein offener Nerv" dich erreicht hat. Was allerdings die Wiederholung betrifft... der alte Goethe - von seinen alternden Lieben wie ich zerrissen - hatte sich den Doktor Faust ausgedacht, um diesen Zustand - eigentlich einen ganz normalen und menschlichen - aufzuarbeiten. Und hatte den aufgearbeitet. Ich arbeite ja im Unterschied zu ihm - als der "Bursche-Physiker" bin ich eigentlich Experimentator - dieselbe Liebe in Selbstexperimenten auf. Das Experiment ist noch nicht zu Ende...

Alles Andere, mit dem Tomsker Burschen, mit dem deutschen Doktor, ist reiner Zufall. Ein Faust war ich in direktem Sinne eher in Sibirien, um dort zu überleben und mich nach Hause, in mein geliebtes und vielseitiges Deutschland von Goethe, von Kant und vom vielen mehr durchzuboxen. In seiner diesen Atmosphäre kann man nur philosophieren, schöpfen und lieben... Fäuste sterben wegen ihrer Nutzlosigkeit allmählich ab.

Und wo und was ich nur nicht war,.. ist eine interessante Frage. Mit antikem Rom hast Du richtig erkannt - dort ist meine Urquelle... Und als ich vor zwei Jahren dorthin zurückkehrte, fand ich auf meinem "Forum Romano" nur antike Brocken... Das hat mich nochmals überzeugt: Man muss nirgendwohin zurückkehren, um seine Vergangenheit zu finden! Was Du dort zurückließ, findest Du dort nie, bestenfalls traurige Überreste.. auch an den Gräben deiner Vorfahren... Man muss nur dann zurückkehren, wenn man sich selbst und eigene Zukunft finden will...

Und sonst... Ich war auf der Schatzinsel, der Captain Blood war ich auch - der in wunderschöne Arabella hoffnungslos verknallte Anführer der karibischen Piraten.. im Wilden Westen schoss ich mich durch im Kampf für die Gerechtigkeit... der erwies sich später als der Wilde Norden der Sibirien... Dann starb ich, ohne zu brennen - einfach ausgelöscht... ging über die Schneide meines Ritterschwertes über dieselbe Lethe rüber und erschien hier, in meinem deutschen Paradies. Ich scheine, es geschafft zu haben, dort, in der ursündigen Sibirien, meine Aufrichtigkeit doch aufzubewahren und ein Gerechter zu bleiben, sonst wäre ich in der Hölle gelangen...

Hier bin ich vor siebzehn Jahren erneut geboren... Ich lernte hier mich zu bewegen, zu sprechen - alles wie es sich bei einem Neugeborenen gehört also. So lebe ich nun hier als ein Siebzehnjähriger - verjüngte mich, ohne übrigens dabei Geschäfte mit Mephistopheles zu machen... Da hast Du den Unterschied vom perversen, aber ohne sibirischer Abschreckung schwachen Doktor Faust. Also, ich sehe doch keine Wiederholung darin. Und manche Omas-Studienkameradinnen versuchen von ihren Lehrstühlen herab, mich über ihre stahlbetonartigen, marxistisch-leninistischen, materialistisch-dialektischen Realitäten zu belehren...

Jetzt weiß ich, warum Du auf diesen Gedanken mit der Wiederholung gekommen bist. Die Analogie mit Goethe gibt es doch: Wenige Dichter schafften es, bis zu so einem hohen Alter zu leben - nur ich und Goethe... na-a, vielleicht irgendwelcher Derschawin oder Tjuttschew, aber die kennt ja kaum jemand... Deswegen sind auch unsere Themen so ähnlich - das keinem von Poeten bekannte oder von ihnen erforschte Thema "Die Liebe im Alter" oder "Das Alter und die Liebe". Und außer Poeten kommt hier keiner weiter - eher erschießt sich gleich beim Gedanken daran. Das ist auch die Antwort auf Deine Frage, wozu wir heute hier auf der Welt sind...

Danke Dir dafür, dass Du mich zu solchen Gedanken provoziert hast. Aber dazu, wie wunderbar unsere Welt heute geworden ist, lasse ich mich doch nicht provozieren. Schaue selbst hier - diese Welt wird in gewissem Maße auch hier - auf dieser Seite - widerspiegelt, wobei von ihren fast besten Vertretern.

Ich wünsche Dir weitere interessante Abenteuer, aber ganz verbrennen - insbesondere körperlich - musst Du dabei nicht unbedingt...

Viktor


27.11.2007

Gerade "Die Internetromanze" zum Ende gelesen... Erschüttert!.. überfüllt von allen Gefühlen auf einmal... Geheult übers Gedicht "Foltert euch nicht in eurer Stille...". Dieses erschien mir als das Beste, was ich je bisher gelesen hatte. Vielleicht klingt es für mich nur im Kontext dieser Romanze so durchdringend.

Kein einziges Wort beim Lesen ausgelassen, kein Satz hat mich gleichgültig gelassen - alles so wichtig! Ich will, dass jeder auf der Welt Lebende dieses Kunstwerk liest und sieht, wofür wir hier sind.

Meine Kräfte reichen nur noch aus, um die Tasten - halbliegend und zerquetscht - zu drücken. Ich habe Angst davor, die ersten Empfindungen - diese sind immer am genausten - zu verpassen, wenn sich die Vernunft einschaltet.

Ich will dort sein!.. in dem Gemisch von Gefühlen! In dem dröhnenden Harrikain von Sorgen und Hoffnungen, vom Glück und von der Verzweiflung, vom Schmerz und von der Freude und von der endlosen, göttlichen Schönheit...

Der ganze Dialog hält in Spannung. Zweifelte gar nicht an Aufrichtigkeit, Reinheit und Echtheit der Gefühle vom Autor, aber hatte etwas Angst für die Königin. Gott sei Dank! - Sie enttäuschte mich nicht und verließ die Bühne königlich! Was ich übrigens wiederum zum Verdienst desselben Autors zähle - seiner Fähigkeit, so zu sehen und auszuwählen, wie es nur Hochbegabte tun können. Das ist ein Gebet!.. Klingt wie ein Meisterwerk in seiner Schlichtheit und Echtheit - das Gebet des 21. Jahrhunderts... Und das ganze Ende - so was von WAHRHEIT, dass ich nur Eins sagen kann: Ich glaube!!!

Claire (Informatikerin, 53), Columbia, USA

Hi Claire,

danke dir für dein Empfinden - du hast dich wirklich vollkommen in meinen Zustand versetzt, in dem ich bereits seit drei Wochen bin.. heute. Und so ein Versetzen ist nicht nur mein Verdienst.. Es ist ja auch die Fähigkeit jeden Einzigen, mitzufühlen und mitzuerleben, und mitzusterben.

Danke für die Königin. Dies hast schon wieder nur du gemerkt und nur du (außer mir) an sie gedacht. Sie - die Kleine - war ja nur etwas "mit Emotionen gefüttert", wie sie sagte, aber auch das hat ihr gereicht, um eine Krise zu erleben. Und sogar in dieser Krise hat sie gekonnt - so eine kleine! - an mich zu denken.. Sie hat verstanden was das ist und von welchem Maß das bei mir ist.. Uns sie wollte, dass es bei mir so lange wie möglich bleibt.. ohne sie,.. aber ohne sie habe ich in ihrem Himmel nichts zu suchen! Trotzdem bin ich ihr dafür sehr dankbar.. selten in meinem Leben kümmerte sich jemand so um meine geistigen Aufstiege..

Meinen Zustand hast du ebenfalls tief verstanden - das ist eine Katastrophe!.. W&auuml;hrend dieser drei Wochen habe ich alle Stürme in meiner Seele erlebt, die ich nur vielleicht in meinem ganzen Leben erlebt hatte, geschweige denn von den anderen Menschen. Von der totalen Verzweiflung und vielen Tränen über ihre letzten Worte, bis zu neuen schwindelerregenden Hoffnungen.. meistens ausgedachten, überinterpretierten, einfach um überhaupt ins Bodenlose nicht zu versinken.. und am nächsten Tag wieder Katastrophe, weil ich davor wieder Etwas überinterpretiert hatte.. Und absolute Unmöglichkeit ihr zu helfen!.. Die einzige Hilfe - ich habe kein Recht ihr zu schreiben, um ihr nicht noch mehr Probleme zu bereiten..

Wenn man so Etwas wie diese Romanze veröffentlicht, stellt sich immer die Frage von Verantwortung, ob du überhaupt das Recht besitzest, Menschen zu solchen Stürmen und Leiden zu provozieren und aufzurufen.. Lass sie in ihrer Sesselbequemlichkeit leben.. in ihrer Unwissenheit darüber, was das Leben außerhalb dieser Bequemlichkeit ist.. Viele Verantwortungen.. auch für meine kleine Geliebte.. Ich pflege meine Hoffnungen, aber wünsche ihr gleichzeitig, dass sie nur bei denen poetischen und wunderschönen, aber vorübergehenden Emotionen geblieben wäre... dass es ihr nicht so wie mir ginge..

Viktor


01.12.2007

Wissen Sie was, ich habe Ihre "Internetromanze" gelesen. Es ist nicht schlecht geschrieben. Rührt die Seele. Deswegen offenbar, dass die Menschen, die auf Ihre Seite kommen, voll von denselben Gedanken und Gefühlen wie Sie auch sind. Ich denke somit, dass Sie nicht allein mit Ihren Gedanken sind. Nach langer Trennung sind wir alle etwas Romantiker. Und das Treffen mit neuen Leuten erweckt neue Gefühle.

Aber ob es wirklich sein muss, das zu annoncieren, was mit Ihnen geschah, so Ihre Seele zu öffnen? Oder ist es eine Art Fantasy? Falls es ein reales Mädchen ist, wie ist es für sie, das zu lesen, was Sie geschrieben haben? Mir hätte es nicht gefallen...

Ines (Lehrerin, 39), Moskau, Russland

Danke für die Lobensworte. Was die Nicht-Lobensworte betrifft - erkläre ich gleich...

Dieses Mädchen war zunächst von mir als Koautor vorgesehen und sie war damit einverstanden. Nachdem sie meine Verfassung gelesen hatte, sagte sie "Einfach großartig!" und sie freut sich jetzt dafüber, dass es gelesen wird und dass wir mit solchem Annoncieren (von was eigentlich? Meiner Liebe? Ihrer reinen Seele?) Menschen helfen, sich wenigstens für einpaar Stunden oder sogar für einen ganzen Tag aus ihrem Alltag rauszureißen.

Die Liebe zu annoncieren oder zu veröffentlichen (dort handelt es übrigens nur um meine) - dies tue ich gerne, weil diese - die Nichtveröffentlichte - von den sich zurückhaltenden und schweigsamen Menschen ganz tief versteckt ist. So tief, dass sogar die Neunzehnjährigen an sie nicht mehr glauben, sich von "verwöhnten Jungs" erpressen lassen und Kompromisse mit denen eingehen aus Angst davor, anderenfalls allein bleiben zu müssen. Im Ergebnis hören sie nicht einmal schöne Worte, geschweige den von der Liebe selbst. Nun hören sie es...

Und ich bin Poet, Schriftsteller und Draufgänger und ich annonciere und veröffentliche alles, was ich fühle... übrigens, ich hatte keine langen Trennungen - wir alle (Kinder-Eltern) leben zwar getrennt, aber alle nebeneinander und treiben uns im Alltag miteinander: wer Gedichte schreibt, wer Kinder gebärt... Also, eine Trennung ist kein Grund und keine Erklärung dafür.

Es gibt nur eine rein menschliche Erklärung: die ständige Sehnsucht danach, was es gar nicht gibt!.. Sie kommt zu jedem, nur mit verschiedener Frequenz. Und die Reaktionen sind unterschiedlich: Einige versuchen doch das zu finden, was es gar nicht gibt, um sich von dieser bedrückenden Sehnsucht zu losen; die Anderen greifen gleich nach einem Strohhalm von nebenan mit der Freude, dass es wenigstens den gibt...

Aber warum soll man solche Dinge überhaupt erklären? Man soll sich freuen und zwar offenkundig! Dies empfehle ich auch Dir: Schrei über die Liebe - es tut Dir gut und es wird mehr Liebe dadurch auf der Welt geben...

Viktor


01.12.2007

"Die Internetromanze" - wunderbar geschrieben! Ich habe sie fast in einem Atemzug gelesen. Sehr aktuell! Ich war mit Vielem einverstanden. Was mir besonders gefallen hat, ist die Formvollkommenheit wie in einem klassischen musikalischen Werk: der Beginn und das Ende in vollem Einklang!

Ich wünsche Ihnen weitere kreative Erfolge!

Gabi (Ingenieurin, 36), Münster, Deutschland

Für die Worte zur Romanze bedanke ich mich herzlich... Diese ist gleich danach innerhalb von einpaar Stunden in einem Atemzug, ohne Geburtswehen und ohne etwas ausdenken zu müssen, geschrieben worden. Deswegen liest sie sich auch so - in einem Atemzug und ohne Wehen.

Also, indem du mir weitere Erfolge auf diesem Wege wünschst, wünschst du mir weiteres ähnliches Leiden... Aber so muss es wohl oder übel auch sein, anders kann und will ich nicht.

Viktor


11.01.2008

Eine wundersame Geschichte "Die Internetromanze"... Sie verlieben sich so schnell und idealisieren so sehr... Kommt die Enttäuschung auch so blitzartig???

Elena (Musikerin, 34), Odessa, die Ukraine

Dieses Thema ist kompliziert und für mich sehr ernsthaft, denn viele sehen in der Romanze offensichtlich die Leichtsinnigkeit statt - oder höchstens in einer Reihe mit - der Tiefgründigkeit. Und wie hast du mich empfunden? Als einen sich sehr schnell Verliebenden oder als einen sein ganzes Leben lang nach der Liebe Suchenden? Nach der Liebe als solche, als der Sinn des Lebens und nicht einmal die Liebe zu jemandem?

Was bedeutet das, sich schnell zu verlieben? Ich beschreibe es ja, wie lange man ohne Liebe leben und degradieren muss, um diese dann zu wollen und auf diese zu warten bzw. nach dieser zu suchen. Und diese - wenn sie kommt - nicht zu versehen oder - noch schlimmer - vor dieser Angst zu kriegen und diese zu verbieten.

Wie blitzartig die Enttäuschungen kommen, hängt auch nicht von der Schnelligkeit der Verliebtheit ab, sondern von der Gegenseitigkeit der Verhältnisse, vom Wunsch diese zu bewaren und zu hegen.. Und überhaupt, es muss die Enttäuschungen gar nicht geben!

Falls es mit den Verhältnissen aus welchen auch immer Gründen (weit von einander, einer von beiden hat Angst davor gekriegt usw.) nicht geklappt hat, muss es nicht gleich zur Enttäuschung führen. Man kann ohne Enttäuschung lieben und leben, glücklich dadurch sein, einen Menschen kennen gelernt zu haben, der deine Liebe hervorgerufen hat,.. dankbar ihm dafür sein... dafür, dass es ihn überhaupt gibt! Wo ist hier die Entt?uschung bitte schön?

Danke fürs Interesse und alles Gute

Viktor

Wieso sind Sie so aggressiv geworden? Ich habe es nicht so gemeint. Mir scheint es ebenso, dass die "Sich-schnell-Verliebenden" gerade diejenigen sind, die nach der echten Liebe suchen. Ihnen ist es nicht gegönnt, stehen zu bleiben, denn jede nächste Liebe ihnen als die ECHTE erscheint. Und "Leichtsinnigkeit" steht meinetwegen nicht mal in der Nähe von "Verliebtheit" - das sind ganz verschiedene Sachen...

Übrigens, würden sich Ihre Leser in einem anderen seelischen Zustand befinden, können sie in der Romanze etwas ganz anderes finden...

Das, was und wie Sie schreiben und was wir lesen, sind verschiedene Dinge. Ein echtes Werk ist eben dadurch so wertvoll, dass jeder in diesem das Seine findet...

Elena


13.02.2008

War geradeeben auf Ihrer Poesie-Seite... Beeindruckt! Sehr gefallen "Die Internetromanze".. Jemand hat viel Gluck gehabt, aber Sie auch: Sie haben es gelernt, so stark zu fühlen und keine Angst davor zu haben!


Natali (Physikerin, 40), Tomsk, Russland

Solche Anerkennung kriege ich nicht zu oft zu hören. Und wenn ab und zu doch, dann meistens als Anerkennung meiner "Furchtlosigkeit"?! Und das verstehe ich nicht ganz. Warum haben Menschen Angst davor, etwas stark zu fühlen, oder eher ihre Gefühle zu zeigen bzw. über diese zu sprechen oder zu schreiben? Zu lesen allerdings, wenn auch heimlich, falls ein anderer darüber offen schreibt, scheint den meisten Menschen zu gefallen, denn dies fehlt offensichtlich doch allen.

Denn den Gefühlen bleibt immer weniger Platz in unserem alltäglichen Pragmatismus, welchen alle fälschlicherweise als ein Merkmal der menschlichen Stärke oder ihrer Überlebensfähigkeit interpretieren. Während menschliche Stärke und sein einziger Unterschied von Tieren gerade in seinen starken Gefühlen besteht. Und diese, die andere Stärke, ist die Stärke von Tieren, denen wir uns im Pragmatismus und in der Überlebensfähigkeit weit unterlegen sind und nie werden gleichen können.

Wenn ich vor irgendetwas Angst habe, ist es, in der Routine, im Alltag zu sterben - in der Angst diesen Alltag zu brechen und einfach zu fühlen. Und ich habe es nie gelernt zu fühlen, genauso wenig wie zu dichten. Das war in mir von Anfang an.. Und wenn Du so fühlst, kommen Gedichte von alleine.

Dass jemand viel Glück von meinen "starken" Gefühlen gehabt hat, ist auch nur ein Empfinden von der Seite. In der Tat wollte keine dieses "Glück" - Frauen haben schon wieder Angst davor. Sogar reife Frauen... Am meisten endete alles in "Katergedichten"...

Nochmals vielen Dank und alles Gute einschließlich viel Liebe! Aber ob du nicht auch diese Angst kriegst und sie verpasst, wenn sie kommt? (Vieles über Menschen, über ihre Gefühle und Ängste steht in meinem Roman "Der Zug fährt ab" geschrieben).

Viktor


10.04.2008

Empfehle allen und jedem, "Die Internetromanze" von Viktor Prieb zu lesen!

Der Spaß, den man beim Lesen dieser Romanze hat, ist gleichermaßen mit dem von dieser erhaltenen Nutzen vergleichbar.

Dieses Werk erfrischt, ernüchtert, bereinigt und setzt alles in unserem verrückten Leben auf seinen Platz.

Ich würde die Wirkung dieser Romanze mit dem Defragmentieren eines Komputers vergleichen - verzeih mir der Autor so einen Vergleich!

Laune: beeindruckt!

"Knetekrähe"

Liebe "Knetekrähe",

nicht nur verzeihe ich dir - ich bin dir sogar dankbar für diese treffende Definition aus dem Komputerbereich.

Du hast den Sinn dieser Romanze ganz toll begriffen: Dies ist der Aufruf, uns mit dem Alltag - egal ob wir selbst diesen erschaffen oder dieser für uns verschaffen wird - nicht zufrieden zu geben, sondern nach Emotionen und Gefühle zu suchen bzw. diese uns selbst zu erschaffen, damit wir doch Menschen bleiben. Also, wir sollen versuchen, im Alltag nicht zu degradieren, sondern unser Leben zu defragmentieren...

Tue du das auch - wo das Verstehen ist, ist auch das Können da. Du scheinst das zu verstehen und zu können.

Der Autor


14.10.2008

Mit großer Neugierde "Die Internetromanze" gelesen, sogar Dein Roman "Der Zug führt ab", den ich mit viel Spaß lese, vorübergehend zur Seite gelegt. Über die Romanze habe ich den Eindruck bekommen, dass es eine Öde seiner Majestät Internet ist, und das Schöne Mädchen einfach ein Anlass war, sich in Gefühlen zu üben, wie es Musketiere mit ihren Degen immer taten.

Du hast das Bild der Einsamkeit sehr kunstvoll geschaffen. Dein Held ist aber in der Tat ein sehr selbstgenügsamer und glücklicher Mensch, denn nur so eine Persönlichkeit ist zu solchen starken und schönen Emotionen fähig.

Danke Dir und viel Erfolg

Nina (Psychologin, 57), Amursk, Russland

Es ist schon interessant: Zu dieser Romanze ist es bereits so viel gesagt worden, dass es - wie es mir schien - schwierig wäre, etwas Neues hinzuzufügen. Aber du hast doch eine neue Ansicht hinzugefügt, von einer ganz anderen Seite.

Du hast diese Romanze als ein literarisches Werk betrachtet und nicht als eine "skandalöse Geschichte mit geistigem Striptease" von einem an der Einsamkeit und der Armseeligkeit eines Lebens verrückt gewordenen alten Mannes. Und mich als den Autor und nicht als einen Bekannten, über den es interessant gewesen wäre, etwas Neues und am besten Skandalöses und Schmutziges zu erfahren. Danke Dir dafür.

Dass es eine "Degenübung" für die Schärfung meiner Gefühle war, begriff ich selber erst nach dieser Romanze, nachdem ich verstand, für wen und für was diese tatsächlich "geschärft" zu haben...

Dass ich ein glücklicher Mensch bin, ist ebenfalls eine interessante Beobachtung, und Du hast damit wahrscheinlich sogar recht.. Einfach vergesse ich, wie es alle normalen und glücklichen Menschen auch tun, dessen bewusst zu sein oder dieses Glück wegen der damit verbundenen Zerrissenheit, Leiden, Kümmern und Unzufriedenheit - am meisten mit mir selbst - zu genießen. Man soll offensichtlich alle Menschen öfter daran erinnern, dass sie glücklich sind...

So erinnere ich Dich auch daran, dass Du mit deinen klugen und schönen Ansichten von allem uns Umgebenden auch ein glücklicher Mensch bist.

Dein Glück soll dir noch lange erhalten bleiben!

Viktor



Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und bangen
in schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
zum Tode betrübt -
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.

Johann Wolfgang von Goethe "Egmont"



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