Rubai – Vierzeiler; eine im Nahen und Mittleren Osten weit verbreitete Form der Lyrik.
Der Vorläufer war die mündliche Volkskunst in Persien (Iran).
Schriftlich existiert der Rubaijat seit dem IX.-X. Jahrhundert.
Inhaltlich ist es die Lyrik mit philosophischen Überlegungen.
Gedichte bestehen aus vier Zeilen, die sich nach dem Schema aaba reimen,
das heißt, die erste, zweite und vierte (manchmal alle vier) Zeilen reimen sich.
Rubayat werden im Aruz-Metrum gebaut.

Viele Jahre dacht' ich übers Leben mir nach.
Unverständliches gibt's für mich nichts in der Nacht.
Ich weiß nur mittlerweile, dass ich gar nichts weiß,
Das ist letztes Geheimnis in meinem Betracht.

Omar Khayyam – persischer Dichter, Philosoph,
Mathematiker, Astronom, Astrologe (X-XI Jh.

Rubai zu verfassn, ist's nur für alte Männer
Wird Liebe unser Leben in zwei Hälften trennen,
Sind wir dann in der ersten Hälfte alte Weisen,
Und in der zweiten wir wie Jugendliche brennen!
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's gibt Wein, damit du Stunden lang betrunken bist
Und der verrückten Seele Nöte gleich vergießt.
Die Liebe wird dagegen dir dafür gegeben,
Damit du sie dabei dein Leben lang genießt.
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Ich bin bereit dazu, zu leben nur ‘ne Stund,
Wenn's nur in dieser Stund kein Fasten gäbe und
Die Stürme aller hundert Menschenlebensjahre
In dieser meinen Dasein-Stunde wären um!
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Die simple Weisheit haute alle einfach um,
Als altes Schwein einmal verkündete sie uns,
Das sich im Schlamm unter der alten Eiche suhlte:
„Wenn du im Drecke wühlst, wirst selbst du dreckig drum!“
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